Ukraine: Gipfel in Minsk

Im weißrussischen Minsk findet heute ein hochkarätiges Krisentreffen zum Ukraine-Konflikt statt. Erstmals seit Monaten treffen der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und der russische Präsident Vladimir Putin aufeinander. Mit dabei sind auch gleich drei EU-Kommissare. Poroschenko betonte zum Auftakt des Krisengipfels, er hoffe, dass dieser Frieden bringe. Doch die Aussichten auf einen Durchbruch sind gering.

Abendjournal, 26.08.2014

Immerhin, sie schüttelten einander im Blitzlichtgewitter der Kameras die Hände, Russlands Präsident Putin und der ukrainische Präsident Poroschenko. Ob sie jedoch einen Weg zur Lösung des Konflikts in der Ostukraine finden, ist noch offen. Er hoffe, das heutige Treffen sei der Auftakt von vielen Gesprächen und bringe letztendlich Frieden, so der ukrainische Präsident Poroschenko. Der heutige Tag entscheide über das Schicksal Europas und der Welt, so Poroschenko weiter und fordert Russland auf, die Grenze für Waffen und Söldner, die in die Ostukraine einsickern, zu schließen.

Für Frieden wirbt auch Russlands Präsident Putin. Es könne keine militärische Lösung des Konflikts in der Ukraine geben, meint Putin, sondern nur einen Dialog, der die Interessen der Gebiete im Südosten des Landes berücksichtige. Die Verhandlungen komplizieren dürfte die jüngste Festnahme von zehn russischen Fallschirmspringern in der Ostukraine. Diese hätten die Grenze versehentlich überschritten, beschwichtigt das russische Verteidigungsministerium. Für die ukrainische Regierung ist es jedoch der Beweis, dass Russland die Separatisten aktiv unterstützt. Wenig kompromissbereit zeigt sich Russland unterdessen weiter bezüglich des Assoziierungsabkommens der Ukraine mit der EU. Ganze Industriezweige Russlands könnten durch Billigwaren aus Europa gefährdet werden, so Putin. Russland müsse dann mit Gegenmaßnahmen reagieren.