Steuersünder: Strafe auch bei Selbstanzeige
Steuersünder, die sich rechtzeitig vor einer Steuerprüfung durch die Finanz selbst anzeigen, müssen derzeit zwar die Steuer nachzahlen, aber keine Strafe dazu. Das ändert sich am 1. Oktober. Dann ist auch bei einer Selbstanzeige ein Strafzuschlag fällig, und zwar gestaffelt je nach Höhe - bei kleinen Beträgen sind es fünf Prozent Strafe, bei einer Abgabenschuld über 250.000 Euro sind es 30 Prozent Strafzuschlag.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 28.8.2014
Welle von Selbstanzeigen erwartet
Für heuer erwartet sich die Finanz davon Einnahmen von 150 Millionen Euro - man nimmt an, dass sich viele Steuersünder noch vor Inkrafttreten der Strafzuschläge melden werden. Steuerberater rechnen mit einer Welle von Selbstanzeigen im September und informieren zur Zeit ihre Kunden. Beschlossen wurde diese Verschärfung übrigens im Juli, noch unter Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP).
Aber nicht nur Österreich geht strenger gegen Steuersünder vor, sondern auch Deutschland. Der deutsche Fiskus zieht die Lehren aus dem Fall Uli Hoeneß - der FC Bayern Präsident hatte mit einem Geheimkonto in der Schweiz fast 30 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Mit Jahreswechsel gelten strengere Strafen bei einer Selbstanzeige, nämlich wie in Österreich höhere Strafzuschläge. Die Folge: bei unseren Nachbarn legen derzeit tausende Steuerbetrüger ihr ins Ausland geschleustes Schwarzgeld offen.