Zalando will an die Börse

Der Online-Modehändler Zalando macht sich fein für den Börsengang im Herbst. Im Gespräch ist ein Börsengang an der US-Technologiebörse Nasdaq, wo viele Internet-Unternehmen vertreten sind.

Morgenjournal, 29.8.2014

Erfolg und Kritik

Zalando ist jedenfalls reif für diesen Schritt, sechs Jahre nach der Gründung des Berliner Start-ups macht der Modehersteller erstmals Gewinn. 12 Millionen Euro waren es heuer im ersten Halbjahr, bei etwa einer Milliarde Umsatz. Mittlerweile zählt das Unternehmen über 13 Millionen Kunden, millionenfach wird die Internetseite monatlich angeklickt. Über den exakten Zeitpunkt des Börsenganges und was mit dem Geld passieren soll, darüber schweigt das Management aber noch.

Das Unternehmen Zalando wird allerdings nicht nur mit trendiger Mode, sondern auch mit miesen Arbeitsbedingungen in Verbindung gebracht: Kaum Pausen, prekäre Arbeitsverträge, so lauten die Vorwürfe. Aber bei der Präsentation der aktuellen Kollektion gerade in Berlin versuchen die Zalando-Chefs die Vorwürfe zu zerstreuen, es gebe klar geregelte Pausen für die Mitarbeiter und zwei Drittel seien unbefristet angestellt. Zu welchen Bedingungen, das ist natürlich nicht klar.

In den Griff bekommen möchte man jedenfalls auch das Problem der Retouren, 50 Prozent der Ware schicken die Kunden zurück, ein hoher Kostenfaktor, den jene, die kaufen, schlussendlich wohl mitbezahlen.