SPÖ: Interne Querelen um Frauenquote
Der Streit um die Frauenquote in der SPÖ könnte auch den Parteitag Ende November überschatten, wo die Frauen rund ein Drittel der Delegierten stellen. Parteivorsitzender Werner Faymann, der sich in Zusammenhang mit der Mandatsnachfolge der verstorbenen Barbara Prammer den Bruch des Parteistatuts vorwerfen lassen muss, ist 2012 nur mit 83,4 Prozent zum SPÖ-Chef wiedergewählt worden. Ein historisches Debakel, das sich jetzt wiederholen könnte.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 29.08.2014
Die SPÖ-Spitze will sich mit einer Arbeitsgruppe zum Thema Frauenquote aus der Affäre ziehen. Diese Arbeitsgruppe soll den Widerspruch zwischen Parteistatut und Listen-Wahlrecht in dieser Frage auflösen, obwohl der Widerspruch seit Beschluss der SPÖ-Frauenquote vor mehr als 20 Jahren besteht - und nie ein Problem war, vor allem wenn es um Mandate für Männer gegangen ist. Die Kritikerinnen um die oberösterreichische Frauenchefin Sonja Ablinger lehnen das Manöver der Parteiführung aber ab.
Ablinger meint, dass sich der Unmut beim Parteitag entladen wird. Zwischen 30 und 35 Prozent der Delegierten sind Frauen, schätzt Ablinger. Der Protest könnte sich also auswachsen, besonders wenn noch etwas passiert. So wird die Parteijugend im nächsten Bundesparteivorstand ein Schiedsgericht zur Frauenquote beantragen. Gut möglich, dass sich Faymann & Co. mit einem reflexartigen "Nein" dazu noch unbeliebter machen werden.