"World Press Photos" 2013 on Tour
Jedes Jahr kürt eine internationale Jury des "World Press Photo"-Wettbewerbs in Amsterdam die besten Pressefotos der Welt. Die werden dann in Ausstellungen gezeigt. So werden jetzt im Fotomuseum WestLicht in Wien die preisgekrönten Arbeiten von 2013 in neun Kategorien gezeigt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 04.09.2014

(c) John Stanmeyer
Das internationale Interesse an dem Wettbewerb ist enorm. So musste die 19-köpfige Jury aus sage und schreibe mehr als 98.000 Einsendungen die Preisträger ermitteln. Über 5.700 Fotografen aus 132 Ländern haben teilgenommen.
Das Siegerbild des US-Amerikaners John Stanmeyer zeigt eine Gruppe von Menschen des Nachts auf einem Strand. Vor dem im Mondlicht glitzernden Meer strecken sie ihre beleuchteten Handys hoch: Es sind afrikanische Migranten auf einem Strand von Dschibuti, die so vor ihrer Fahrt ins Ungewisse einen möglichst guten Empfang für ein Abschiedstelefonat suchen. Es ist ein ruhiges, poetisches Motiv, das ein brandaktuelles, oft dramatisches Thema, nämlich Migration, anspricht. Aber eben nicht mit den traurig-bekannten Motiven, etwa überfüllten Booten oder Schiffbrüchigen.
Preise gibt es in neun Kategorien, wie etwa Aktuelles, Alltag, Reportagen, harte Fakten, aber auch Porträts, Natur oder Sport. Der Bogen reicht da von spektakulären Aufnahmen, etwa von Segelregatten bis ruhigen, und trotzdem schockierenden Fotos von Kriegsszenen oder Katastrophen. Da stellt sich immer wieder die Frage nach der Grenzlinie zwischen Information und Voyeurismus. Viele Konflikte sind auch Kriege der Bilder. Und so wird es in diesem Kontext am 10. September im Rahmen der Ausstellung eine Podiumsdiskussion zum Thema Inszenierung in der Pressefotografie geben. Manipulationen am Bild selbst will die Jury tunlichst vermeiden.
Seit 1955 gibt es den "World Press Photo"-Wettbewerb, die preisgekrönten Bilder touren dann durch die Welt, und auch da ist das Zuschauerinteresse enorm. Die Wiener Ausstellung wird morgen Abend im Fotomuseum WestLicht eröffnet. Zur Ausstellung gibt es einen Bildband.