Obama zu Besuch im Baltikum

Der amerikanische Präsident Barack Obama hat heute Estland besucht - eine besondere Geste, um den baltischen NATO-Staaten Solidarität zu versichern. Sie fürchten, dass sie ähnlich wie die Ukraine von Russland unter dem Vorwand, die russische Minderheit zu schützen, destabilisiert werden könnten.

Abendjournal, 03.09.2014

Es ist die Symbolkraft der Bilder und der Worte, auf die US-Präsident Obama setzt, als er heute Estland besucht - am Tag, bevor die NATO-Tagung im britischen Newport beginnt. Dort wird die Ukraine-Krise mit ihrem verwirrenden Hin und Her eine große Rolle spielen. Obama machte heute klar, dass die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen keine Angst vor einem ähnlichen Schicksal wie die Ukraine haben müssen, weil sie als NATO-Mitglieder unter dem solidarischen Schutz des Bündnisses stehen. Estland wird nie alleine gelassen werden, sagte Obama.

Was die heute früh angekündigte Waffenruhe angeht, meinte Obama, es sei zu früh, sie zu beurteilen. Zu oft schon seien Waffenruhen gebrochen worden. Und er warnte Europa vor der Aggression Russlands. Wir müssen weiter gemeinsam gegen diese Aggression in der Ukraine stehen, betonte er. Russland habe kein Interesse an diplomatischer Lösung gezeigt. Wir wollen keine Konfrontation, sagte Obama, im Gegenteil. Wir wollen eine Partnerschaft mit Russland, wir wollen Frieden und Sicherheit. Dieser Weg steht Russland immer noch offen. Aber dazu muss Russland seinen Kurs ändern. Denn wie alle freien Nationen müsse auch die Ukraine ihr eigenes Schicksal entscheiden dürfen.

Obama kündigte nicht nur eine Verlegung weiterer Air-Force-Einheiten ins Baltikum an, er drohte Russland auch mit weiteren verschärften Wirtschaftssanktionen.