Albertina: Miro "Von der Erde zum Himmel“

"Miro. Von der Erde zum Himmel" ist der Titel einer Ausstellung, die morgen in der Albertina in Wien eröffnet wird. Miro ist als einer der Paradesurrealisten auch einer der großen Publikumslieblinge. Die Ausstellung zeigt in chronologischer Reihenfolge sein Schaffen von den Anfängen bis hin zu seinem Spätwerk in den 1970er Jahren. Rund 100 Werke - Gemälde, Papierarbeiten und Skulpturen - vermitteln seine poetische Interpretation der Wirklichkeit.

Morgenjournal, 11.9.2014

Sonne und Mond, Vögel und Insekten, die als Himmelsgetiere fröhlich die Menschen umschwirren - eingebettet in kräftige Farbflächen. Die Bilder Miros sind wie Fenster zu unbeschwerten Kinderwelten, in denen man nichts wusste, aber vieles erahnte. In denen Kreise und schnelle Striche reichten, um einen Menschen darzustellen. Und diese einfache und unmittelbare Symbolik ist es wohl, die Miro so beliebt macht. Dabei ist die "Ecriture automatique", die Miro ab 1923 unter den Surrealisten in Paris propagierte, nur der erste Einstieg in diese Bilderwelten.

Während Picasso einmal sagte, er habe 80 Jahre gebraucht um zu lernen, wie ein Kind zu zeichnen, hat Miro dies anscheinend nie verlernt. Miro besuchte dieselbe Kunstschule wie Picasso in Barcelona - nur zehn Jahre später. Kritische Stimmen gab es immer wieder, weil Miro sich in seinen Arbeiten der 1930er Jahre nicht wie Picasso explizit auf den Spanischen Bürgerkrieg bezog. Obwohl Miro mit Picasso gemeinsam 1937 im republikanischen Pavillon in Paris ausstellte.

Miro ist der Künstler der einfachen Symbolik, an der sich viele auch schon sattgesehen haben. Nicht zuletzt, weil seit 1984 das spanische Fremdenverkehrsamt mit der "Sonne von Miro" wirbt, auf allen Katalogen und Postern. Auch ist das Logo einer den spanischen Sozialisten nahestehenden Sparkasse einem Werk von Miro entnommen: ein blauer Seestern mit einem gelben und einem roten Punkt.

1981 gratulierte Miro seinem Kollegen Picasso zum 100. Geburtstag, indem er eine Briefmarke für ihn gestaltete. Die kommerzielle Verwertung seines Werkes ist auf eine 1981 gegründete Stiftung zurückzuführen, in die das Atelier, die Werke und Dokumente Eingang fanden. "Dabei sei Miro der Gedanke an kommerzielle Verwertbarkeit zeitlebens fern gewesen", betont Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder. Mit der Miro-Ausstellung ist in der Albertina wieder einmal ein Publikumsrenner zu erwarten.

Service

Albertina

Übersicht