Aufregung um Karmasin-Video über Schwedenbomben

Dass Schwedenbomben in einem Werbevideo vorkommen, ist nichts Außergewöhnliches. Ungewöhnlich ist es aber dann, wenn es sich um das Internet-Video einer Ministerin handelt. Konkret rühmt Familienministerin Sophie Karmasin in einem Werbefilm über sich selbst auch den Genuss von Schwedenbomben. Brisant ist das deshalb, weil Karmasins Ehemann Geschäftsführer des Schwedenbombenherstellers Niemetz ist.

Mittagsjournal, 15. September 2014

Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) verrät in einem zweiminütigen Youtube-Video, womit sie sich den Polit-Alltag am liebsten versüßt. Darin erklärt sie, sich neben Anrufen bei ihren Kindern mit Schwedenbomben frisch zu halten. Dann ist in dem Video zu sehen, wie sie herzhaft in eine solche Süßigkeit beißt. Auf einem Teller sind einige Schwedenbomben drapiert.

Schwedenbomben-Geschäftsführer Karmasins Ehemann

Brisantes Detail daran, seit Juli ist Sophie Karmasins Ehemann Gerhard Schaller Geschäftsführer des bekannten Schwedenbombenherstellers Niemetz. Die Ministerin selbst will dazu nichts sagen, ihr Pressesprecher bestätigt gegenüber dem ORF-Radio einen Kurier-Bericht und betont, das Video habe mit dem Beruf des Ehemanns nichts zu tun, Schwedenbomben gehörten nun einmal zu den kulinarischen Leidenschaften der Ministerin, die man in dem Video möglichst persönlich und authentisch zeigen habe wollen. Außerdem komme in dem Video keine Markenbezeichnung vor und es sei schon im April gedreht und publiziert worden, Karmasins Ehemann sei aber erst seit Juli Niemetz-Geschäftsführer.
Juristen sehen kein rechtliches Problem im Werbevideo des Familienministeriums, bleibt die Frage, ob es eines der schiefen Optik ist. Jedenfalls werde das Video nun vom Netz genommen, kündigt der Pressesprecher von Sophie Karmasin heute an.