Flüchtlingszahl weltweit auf dem Höchststand

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz wird heute seine Rede vor der UNO-Vollversammlung halten. Schon vorher hat Kurz in New York auf die dramatische Situation der Flüchtlinge im Nahen Osten aufmerksam gemacht. Allein nach Jordanien sind vor den Angriffen der Terrorgruppe Islamischer Staat und dem syrischen Bürgerkrieg rund 1,4 Millionen Menschen geflüchtet. Deutschland plant jetzt eine Konferenz, bei der die Unterstützung der Flüchtlinge aus Syrien besser organisiert werden soll. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnt, dass die Zahl der Flüchtlinge im ersten Halbjahr weltweit auf den höchsten Stand seit den 90er-Jahren gestiegen ist.

Morgenjournal, 27. September 2014

Deutschland plant Flüchtlingskonferenz

51 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Laut UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR steigen die Zahlen aber tagtäglich rasant an. Die jetzige Zahl ist der höchste Wert seit den Bürgerkriegen am Balkan in den 1990-ern. Vor allem der Konflikt in Syrien treibt die Zahl der Flüchtlinge dramatisch in die Höhe. Allein in der letzten Woche sind von dort 160.000 Menschen in die Türkei geflüchtet, nachdem Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates IS Angriffe gegen die Kurdengebiete in Nordsyrien begonnen hatten.
Deutschland will deshalb im Oktober eine Konferenz zur Unterstützung der syrischen Flüchtlinge organisieren, das hat der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier nach einem Treffen mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Salam Tammam bekanntgegeben. Der Libanon ist von der Krise besonders betroffen, mehr als eine Million Menschen sucht dort Schutz vor dem Bürgerkrieg im Nachbarland.

IS-Bekämpfung zu Luft und Boden

Die USA verstärken gleichzeitig ihren Kampf gegen den IS. Nach Großbritannien haben sich am Abend auch Dänemark und Belgien der Koalition angeschlossen, beide Länder wollen Kampfflugzeuge in die Region entsenden, ihr Einsatz ist vorerst auf einen Monat begrenzt. US-Generalstabschef Martin Dempsey kündigte außerdem an, dass bis zu 15.000 syrische Rebellen ausgebildet und ausgerüstet werden sollen, um den IS aus ihren Hochburgen im Norden und Osten Syriens zu verdrängen. Der Kampf müsse auch eine Komponente am Boden haben, so Dempsey, niemand gehe davon aus, dass der Kampf nur mit Schlägen aus der Luft entschieden werden könne.