Zalando steigt an der Börse ein

An die Börse geht heute der online-Mode-Händler Zalando. Mehr als 600 Millionen Euro will man einnehmen. Damit holt sich das Berliner Unternehmen zusätzlich Geld für weiteres Wachstum, möglicherweise auch für den Kauf anderer Unternehmen. Denn Zalando will die Kundenbasis erweitern und die Umsätze steigern. Zuletzt hatte der Online-Mode-Händler fast 14 Millionen aktive Kunden und erstmals eine positive Bilanz. Es gibt aber auch Kritik an Zalando, etwa wegen der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.

Morgenjournal, 1.10.2014

Zalando sorgt für Aufsehen. Mit seinem Börse-Gang oder etwa seinem schrillen Werbeslogan. Heute schreien aber weniger die Kunden - sondern eher das Unternehmen. Der Gang an die Börse bringt 605 Millionen Euro. Das ist zwar etwas weniger als möglich gewesen wäre, die Aktien wurde nicht der höchst-Wert ausgegeben, sondern etwas darunter. Von Zalando heißt es dazu, man habe die Preisspanne bewusst nicht ganz ausgeschöpft, obwohl die Nachfrage über zehn Mal höher gewesen sei - als das Angebot an Aktien.

Sonst gibt sich das Unternehmen, das auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken kann, eher wortkarg. Vor sechs Jahren wurde Zalando gegründet, damals noch als online-Schuh-Verkäufer. Mittlerweile kann man auch Bekleidung, Sport-Artikel sowie Kosmetika bestellen. Der Umsatz beträgt eine Milliarde Euro, man schreibt erstmals schwarze Zahlen mit einem Gewinn von knapp 30 Millionen Euro im zweiten Quartal.
Das Erfolgsrezept von Zalando, die Preise sind relativ niedrig, die Einkäufe kommen per Post, und man kann es wieder kostenlos zurück schicken, was auch bei der Hälfte der bestellten Ware passiert.

Zalando hat - nach eigenen Angaben - 13,7 Millionen aktive Kunden in 15 Ländern, das heißt sie bestellen zumindest einmal im Jahr etwas. Für den online-Modehändler arbeite mehr als 7.000 Beschäftigte, etliche in Logistik-Zentren, von denen die bestellten Waren zusammen gesammelt, verpackt und verschickt werden. Und da sorgt Zalando für weniger positive Nachrichten. Zum einen sollen diese Versand-Zentren hoch subventioniert sein, die Mitarbeiter aber unter ziemlichen Stress stehen und schlecht bezahlt sein. Kritik gibt es auch an den Rück-Sendungen zu Zalando. Immer wieder werde versucht, das Geld für zurück geschickte Ware trotzdem einzutreiben.