Indien-Pakistan: Konflikt flammt wieder auf
An der Grenze zwischen den Atommächten Indien und Pakisten wird nach Jahren des relativen Friedens wieder gekämpft. Mindestens 17 Zivilisten starben, als ihre Häuser getroffen wurden. Und die Töne zwischen den beiden Staaten werden wieder martialischer.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 9.10.2014
Drohende Töne
Nach den jüngsten Schusswechseln zwischen Grenztruppen in der umstrittenen Bergregion Kaschmir hat die indische Regierung von Pakistan ein Ende der Gewalt gefordert. "Wenn Pakistan seine abenteuerliche Politik fortsetzt, werden unsere Truppen dafür sorgen, dass die Kosten unbezahlbar werden", sagte der indische Verteidigungsminister Arun Jaitley in Neu Delhi. "Pakistan sollte seinen grundlosen Beschuss einstellen, wenn es Frieden an der Grenze will", fügte er hinzu.
Bei Schusswechseln zwischen beiden Seiten waren in Kaschmir in den vergangenen Tagen zwölf Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Es handelte sich um die blutigsten Auseinandersetzungen im Konflikt um Kaschmir seit mehr als einem Jahrzehnt. Die Streitkräfte beider Länder warfen sich gegenseitig vor, die Angriffe begonnen zu haben.
Der Streit um Kaschmir war seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 bereits Auslöser von drei Kriegen. Im Jahr 1989 begann in dem mehrheitlich muslimischen Gebirgstal mit Unterstützung Pakistans ein separatistischer Aufstand, in dessen Verlauf Zehntausende Menschen getötet wurden.
Zwar beruhigte sich die Situation seither, Indien unterhält jedoch weiterhin eine massive Truppenpräsenz in Kaschmir. Im Jahr 2004 begannen Indien und Pakistan einen Friedensprozess, der im September von Indiens neuer hindunationalistischer Regierung jedoch auf Eis gelegt wurde. (Text: APA, Red.)