NÖ: 14-jähriger Dschihadist festgenommen
Ein erst 14-Jähriger radikalisierter Islamist sitzt seit gestern Nachmittag in St Pölten in Haft. Er soll geplant haben, als IS-Kämpfer nach Syrien zu reisen und vorher noch einen Bombenanschlag in Österreich zu verüben. Doch der Bursche, der sich schon Bombenbau-Pläne aus dem Internet geholt hatte, verriet sich durch radikale Aussagen offenbar selbst.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 29.10.2014
Bombenpläne aus dem Internet
Die Radikalisierung des 14-Jährigen Problemkindes dürfte unüberhörbar gewesen sein. Der Bursch soll in letzter Zeit viel vom sogenannten islamischen Staat und von Ungläubigen gesprochen haben. In der Schule hat man mitbekommen, dass er nach Syrien will. Der Landesschulrat bestätigt, dass die Schule das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung eingeschaltet hat. Es folgten gestern die Festnahme des 14-Jährigen und eine Hausdurchsuchung im Elternhaus. Offenbar wurden auf einem Computer Bombenbaupläne aus dem Internet gefunden.
Michaela Obenaus, Sprecherin der Staatsanwaltschaft St Pölten: "Dieser 14-Jährige ist österreichischer Staatsbürger mit türkischem Hintergrund. Er hat zugestanden, dass er sich für den Dschihad interessiert, für den Dschihad kämpfen will. Er hat auch zugestanden, dass er sich im Internet Pläne für den Bau von Sprengvorrichtungen angesehen hat."
Keine konkreten Anschlagpläne
Ob der 14-Jährige in der Lage gewesen wäre, vor der angeblich geplanten Reise nach Syrien eine Bombe zu bauen, ist fraglich. Es gebe derzeit keine Hinweise, dass er schon an einer Bombe gebastelt hätte, sagt die Staatsanwältin. Aber: "Es ist im Raum gestanden, er hat davon gesprochen, dass er eine mögliche Sprengvorrichtung an stark frequentierten Plätzen deponieren könnte, es ist da der Westbahnhof gefallen. Konkrete Pläne hat man dazu noch nicht gefunden."
Derzeit ist inoffiziell von einem "Facebook-Dschihadisten" die Rede, der über das Internet radikalisiert wurde. Freilich dürfte aber ermittelt werden, ob er Hintermänner hat. Vermutlich herrscht deshalb in der Staatsanwaltschaft Verärgerung darüber, dass der Fall gestern durch Indiskretionen öffentlich wurde.
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