A-cappella-Festival Voice Mania
Einen Monat lang widmet sich das internationale A-cappella-Festival Voice Mania den vielfältigen Möglichkeiten der Stimmkunst ohne Instrumentalbegleitung. Aus Mexiko, Cuba, Madagaskar oder den USA kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heuer, und auch die heimische Szene ist stark vertreten.
8. April 2017, 21:58
Zurzeit ist in der Wiener Innenstadt die Auftaktveranstaltung "Balcanto" zu hören, die noch bis 19.00 Uhr an unterschiedlichen Balkonen der Innenstadt über die Bühne geht.
Kulturjournal, 7.11.2014
A Cappella mit Beatboxing & Bodypercussion
Wenn die brasilianische Formation Barbatuques singt, dann mit vollem Körpereinsatz: Ihre temperamentvollen Auftritte sind begleitet von Stampfen, Klatschen, Beatboxing und Bodypercussion. Und auch sonst, das zeigt der Blick aufs diesjährige Programm von Voice Mania, geht der Trend beim A-cappella-Singen hin zu Rhythmus und Percussion, stellt auch die Festivalgründerin und -leiterin Nuschin Vossoughi fest. Welche Vielzahl von Klängen und Rhythmen dem menschlichen Körper zu entlocken ist, zeigen etwa die Humanophones aus Frankreich oder "Me, Myself and I" aus Polen.
Revival des Dialekts
Ein vermehrter Hang zur Experimentierfreude mit körpereigenen Rhythmen und Percussion lässt sich auch in der heimischen Szene feststellen. Hier erlebt außerdem der Dialekt ein Revival, zum Beispiel im Debütprogramm "Ohne Panier" der Gesangskapelle Hermann. Am kommenden Donnerstag, den 13. November, ist sie neben fünf anderen heimischen Gruppen bei der "Austrian Collection" im Wiener Metropol zu erleben.
Neues vom Wienerlied
Zur neuen österreichischen Szene zählt auch das junge Duo Wiener Blond, namentlich Verena Doublier und Sebastian Radon, die mit "Eierspeis", dem "Öffi-Walzer" oder "Schau ma mal" Bestandsaufnahmen aus dem Wiener Alltag in musikalische Form gießen. Allerdings: Jede Ähnlichkeit mit alteingesessenen Größen des Wienerliedes ist zufällig und unbeabsichtigt, wie sie betonen. Besungen wird alles, außer der Liebe. Aber gerade diese Lücke macht den Blick frei für interessante neue Themen und Beobachtungen, zur Sprache gebracht werden sie auf Wienerisch, diesem melodiösen Idiom, das von sich aus schon reich an Musikalität ist, wie Sebastian Radon sagt.
Humor als wesentliche Zutat
Das Wienerlied mag den Schmäh für sich gepachtet haben, die Komponenten Witz und Humor sind ebenos international wie die Beiträge des Festivals. Am Freitag, dem 14. November ist der A-cappella-Comedy gleich ein ganzer Abend im Theater am Spittelberg gewidmet. Wie immer stehen auch diesmal wieder zahlreiche Coverversionen am Programm, augenzwinkernde Neuvertonungen von Popsongs ebenso wie von klassischen Chorstücken. Und wer mit A-cappella-Gesang vor allem die Comedian Harmonists und ihren kleinen grünen Kaktus verbindet, wird hier ebenfalls bedient, wenn auch in einer ungewohnten Interpretation der deutschen Gruppe Maybepop, die leichte Ähnlichkeit mit Rammstein aufweist.
Service
Noch bis 7. Dezember findet Voice Mania in Wien statt, zum Abschluss des Festivals ergeht wie gewohnt eine Einladung an alle Singfreudigen. In einer "open mic"-Casting Show mit Publikumsbeteiligung werden Gesangstalente für das Festival im kommenden Jahr ermittelt.
Voice Mania