Rosetta: Forschungsarbeit läuft

Seit gut 36 Stunden laufen in Darmstadt im Satelliten-Kontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtagentur die Computer auf Hochtouren, musste zuerst das Abkoppeln des Landers Philae von der Raumsonde Rosetta genau berechnet und manövriert werden, laufen die Rechner jetzt auf Hochtouren um die Daten zu verarbeiten, die das kleine Labor auf seinem Weg zum Kometen und dann bei der Landung bereits gesammelt hat. Vor allem wollen die Wissenschafter herausfinden, was bei der Landung tatsächlich passiert ist.

Ehrengäste mit 3-D-Brillen

APA/EPA/JACQUES BRINON

Morgenjournal, 13.11.2014

Aus Darmstadt,

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist die Landung auf einem Kometen gelungen. Mehr als zehn Jahre nach dem Start der Raumsonde "Rosetta" setzte am Mittwochnachmittag das Landegerät "Philae" über eine halbe Milliarde Kilometer von der Erde entfernt mit seinem Mini-Labor auf "Tschurjumow-Gerassimenko" auf. Wissenschafter hoffen dadurch auf einen Blick in die Anfänge des Sonnensystems, das vor 4,6 Milliarden Jahren entstand. Kometen sollen weitgehend unveränderte Materie aus dieser Zeit enthalten.

Einen Tag nach der spektakulären Landung mit einem Mini-Labor auf einem Kometen hat man Donnerstag früh wieder Kontakt zu dem Landegerät "Philae" bekommen. Das teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA mit.

In der Nacht hatte es eine Zwangspause ergeben, da sich der Komet "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" sowie die Raumsonde "Rosetta" in seiner Nähe bewegen. Das auf "Tschuri" sitzende Labor "Philae" kann somit nicht immer Kontakt zur Sonde haben, von der aus Signale zur Erde geschickt werden.

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt war am Mittwoch die Landung auf einem Kometen gelungen. Beim Aufsetzen des Roboter-Gerätes hatte es aber Probleme gegeben. Zwei Harpunen zum Verankern von "Philae" auf "Tschuri" wurden nicht ausgelöst, eine Düse zum Aufdrücken des Labors auf dem Kometen funktionierte nicht. Der Chef des Esa-Flugbetriebs im Satelliten-Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt, Paolo Ferri, ging am Donnerstag aber davon aus, dass "Philae" trotzdem auf dem Kometen bleiben wird.