Stronach im Westenthaler-Prozess

Am Wiener Landesgericht steht heute ein weiterer Prozesstag im Verfahren gegen Ex-BZÖ Politiker und Ex-Bundesligavorstand Peter Westenthaler bevor. Prominenter Zeuge des Verhandlungstages ist diesmal Frank Stronach. Es geht in dem Prozess darum, ob Westenthaler Fördergeld missbräuchlich verwendet hat. Stronach war damals Präsident der Bundesliga.

Morgenjournal, 18.11.2014

Frank Stronach soll heute Vormittag als erster Zeuge des Verhandlungstages vom Gericht befragt werden. Der austrokanadische Geschäftsmann und einstiger Spitzenkandidat des Team Stronach, hatte als Bundesliga Präsident Peter Westenthaler in den Vorstand der Liga geholt. Das Gericht wird Stronach zu seinen Erinnerungen in der Causa befragen - rund um die Jugendfördermillion des Bundes für den Fußball und deren, laut Anklage, zweckwidrigen Verwendung zur Zahlung einer Steuerschuld.

Heute wird sich das Schöffengericht auch erstmals mit der zweiten Anklage gegen Peter Westenthaler befassen. Die Staatsanwaltschaft wirft Westenthaler hier Untreue vor. Hintergrund ist eine 300.000 Euro-Zahlung der Lotterien an die BZÖ-Agentur Orange für ein neunseitiges Scheingutachten, so die Anklage die hier Schmiergeldzahlungen an das BZÖ ortet. Und zwar rund um den Versuch das Glückspielgesetz im Parlament zugunsten der Novomatik zu ändern. Ein Versuch der damals, 2006, aber nach heftigen Interventionen der Lotterien gescheitert ist.

Westenthaler, damals BZÖ-Chef bekennt sich hier ebenso wie in der Bundesligacausa nicht schuldig. Er habe sich nicht mit den Parteifinanzen befasst und nichts von der Zahlung der Lotterien gewusst, so Westenthaler. Mitangeklagt ist hier Leo Wallner, der langjährige Chef Österreichischen Lotterien. Wallner ist allerdings gesundheitlich schwer angeschlagen und derzeit nicht verhandlungsfähig.

Das Gericht wird heute auch in der Lotterienanklage das Beweisverfahren eröffnen und mit ersten zeugeneinvernahmen beginnen. Unter anderem soll der ehemalige BZÖ Geschäftsführer Arno Eccher befragt werden.