Junckers Konjunkturpaket

Ein Paket, das bis zu 1,3 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaftsleistung der EU um bis zu 1 Prozent steigern soll - das Investitionspaket von EU-Kommissionspräsident Juncker verspricht viel. Am Vormittag stellt er es im Europaparlament vor, am Abend sind schon einige Details bekannt geworden.

Morgenjournal, 26.11.2014

Eines dieser Details ist, dass es nicht 300, sondern sogar 315 Milliarden Euro umfasst. Wie kommt das?

Man setzt auf die Hebelwirkung. Die 315 Milliarden setzen sich zusammen aus einem Grundstock von 21 Milliarden im Europäischen Investitionsfonds, der wiederum kann mit der Europäischen Investitionsbank das Dreifache an in Form von Krediten vergeben, macht 63 Milliarden - und die wiederum sollen das Fünffache an privaten Investitionen freisetzen. Also ein 15-facher Hebel.

Wie realistisch ist es, dass das Geld dann auch tatsächlich fließt?

Das ist realistisch, sagt die EU-Kommission, wenig überraschend, das eher utopisch, nennt es die OECD, aber wichtig sei, dass man die privaten Investitionen ankurbelt. Der Fonds sorgt jedenfalls dafür, dass das Risiko geringer ist. Und da hofft man, dass etwa Versicherungen und Pensionsfonds ihr Geld so anlegen.

Und was wird mit dem Paket konkret finanziert?

Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Verkehr und Telekommunikation, da kommen die Vorschläge aus den Mitgliedsstaaten. Österreich hat Projekte mit einem Volumen von 28 Milliarden Euro eingereicht. Gefüllt werden soll der Fördertopf Mitte des nächsten Jahres.