Irmgard Griss: "Nationalbank hat ihre Aufgabe nicht erfüllt"

Der Endbericht der Hypo-Untersuchungskommission zur Hypo Alpe Adria hat ergeben, dass die Verstaatlichung der Krisenbank im Jahr 2009 "keineswegs alternativlos" gewesen sei. Die Vorsitzende der Kommission, die ehemalige Höchstrichterin Irmgard Griss, kritisiert im Morgenjournal-Interview außerdem die Rolle der Nationalbank und dass offenbar nie ein Strategiepapier der damaligen Verantwortlichen existierte.

Irmgard Griss

APA/HERBERT NEUBAUER

Morgenjournal, 3.12.2014

Schweres Versagen, Versagen auf allen Linien: die Schlagzeilen zu dem, was die Griss-Kommission gestern präsentiert hat, sind heute fast wortgleich. Die Kommission um die frühere Richterin Irmgard Griss, die bei ihrer Einsetzung belächelt oder zumindest nicht wirklich ernst genommen wurde, hat alle eines Besseren belehrt. Der 344 Seiten starke Bericht ist nämlich eine harte Abrechnung mit Aufsicht, Prüfern und Politikern in Bund und Ländern, die über Jahre verantwortlich für die Vorgänge rund um die Hypo Alpe Adria waren. Man liest über Fehlleistungen und auch darüber, dass die Notverstaatlichung der Bank vor ziemlich genau fünf Jahren nicht alternativlos gewesen ist.