Elvis in London

Elvis Presley ist nie in Großbritannien aufgetreten. 37 Jahre nach seinem Tod ist nun in London die größte Ausstellung zu sehen, die es je in Europa über den King of Rock 'n' Roll gegeben hat. Die Schau bietet genug Nostalgie, um lebenslange Elvis-Verehrer anzulocken. Sie versucht auch, jüngeren Besuchern das Phänomen Elvis nahe zu bringen.

Morgenjournal, 12.12.2014

Aus London,

Die größte Elvis Schau Europas bietet ganz persönliche Einblicke in sein Leben. Die Hausschlüssel für Graceland, Kreditkarten, der für die Fanpost viel zu klein gewordene Briefkasten, Lieblingshemden, Schmuck, ein handgeschriebener Brief an US Präsident Nixon garniert mit jede Menge Hüftschwung, Interviews und Bildern von kreischenden Teenagern dürften nicht nur eingefleischte Elvis Fans verzücken sondern auch jüngere Generationen anlocken. Elvis ist nach Michael Jackson der bestverdienende tote Künstler aller Zeiten, er bringt rund 44 Millionen Euro jährlich ein. Das Luxusanwesen Graceland, auf dem Elvis 1977 an Herzversagen starb, ist heute eines der meistbesuchten Museen der USA. Nur das Weiße Haus in Washington zieht mehr Menschen an. Ums Geld gehe es aber gar nicht, sagt Graceland Archivchefin Angie Marchese. Die Schau bringt Elvis nach Großbritannien wo er zu Lebzeiten nie aufgetreten ist, aber eine riesige Fangemeinde hat. Man wolle Memphis mit allen hier teilen.

Elvis hektischer Terminkalender hat Konzerttourneen in Europa unmöglich gemacht, er wirkte in 33 Filmen mit und spielte über 700 verschiedene Songs ein.

Er ist die Identifikationsfigur des Rock 'n' Roll. Vor Elvis war nichts, sagte John Lennon einmal, die Beatles trafen den King nur ein einziges Mal, er spielte mit ihnen eine Partie Billard um das Eis zu brechen. Der Tisch ist natürlich auch in der Ausstellung zu sehen. Schon lange war geplant, eine Elvis Schau in dieser Größe nach Europa zu bringen, treibende Kraft war David Wade, Organisator von Elvis Fanclub Reisen nach Graceland. Aber man habe lange keinen geeigneten Ort finden können, sagt Wade, ins Museum gehöre Elvis nicht, er lebe für seine Fans weiter.

David hatte das seltene Vergnügen den King of Rock 'n' Roll nach einer Las Vegas Show persönlich kennenzulernen. Elvis sei gar nicht arrogant gewesen und habe sich für seine Fans viel Zeit genommen, die Erinnerungen sind auch nach über 40 Jahren noch frisch.

Die Schau über Elvis Leben, auf und abseits der Bühne ist noch neun Monate in London zu sehen. Dank geschickter Vermarktung ist der Kult um den King noch immer ungebrochen.

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Elvis at The O2