Arbeitslosigkeit steigt weiter

"Vergleichsweise gut" nennt man im zuständigen Sozialministerium die aktuellen Arbeitslosenzahlen, die heute veröffentlicht worden sind. Immerhin hat Österreich nach Deutschland die zweitniedrigste Arbeitslosigkeit in der EU. Dennoch, in absoluten Zahlen zeigt sich: Die Arbeitslosigkeit ist auch im Dezember wieder kräftig gestiegen, 456.000 Menschen sind in Österreich arbeitslos, um 6,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Und eine Besserung der Situation ist nicht in Sicht.

Ein Schildam AMS, dass zum Vortreten aufruft

APA/HERBERT PFARRHOFER

Mittagsjournal, 2.1.2015

Die Konjunktur ist schwach, das Arbeitskräfteangebot ist stark, so fasst AMS-Vorstand Herbert Buchinger die aktuelle Lage zusammen: ungelernte Arbeitskräfte aus den Balkanstaaten werden ersetzt durch gut qualifizierte Arbeitskräfte aus Ungarn, Polen aber auch Deutschland ersetzt. Im Bundesländervergleich sieht man das am deutlichsten in Wien.

Bei den ausländischen Arbeitskräften ist die Arbeitslosigkeit insgesamt um mehr als 18 Prozent gestiegen, überdurchschnittlich hoch ist sie auch bei den Leiharbeitern und bei Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Die Arbeitslosen sind im Durchschnitt 90 Tage beim AMS gemeldet, derzeit gibt es rund 19.000 Langzeitarbeitslose, sie suchen schon länger als ein Jahr eine neue Stelle.

Wenn die Konjunktur nicht anzieht, wird sich die Lage nicht so schnell bessern.

Hat das AMS genug Geld? Vorstand Herbert Buchinger sagt, nicht genug um die Vorzeichen zu verhindern, aber genug um zu verhindern, dass sich Arbeitslosigkeit bei einzelnen Personengruppen verfestigt.

Derzeit nehmen 62.000 Menschen an AMS-Schulungen teil, das sind um 7 Prozent weniger als vor einem Jahr.