Jagd nach dem meistgesuchten NS-Verbrecher
Dr. Tod
Man nannte ihn "Doktor Tod" und "Schlächter von Mauthausen". Über Jahrzehnte war der SS-Arzt Dr. Aribert Heim der meistgesuchte NS-Verbrecher. Nun haben die Journalisten Nicholas Kulish und Souad Mekhennet in ihrem Buch "Dr. Tod" Heims Leben rekonstruiert.
8. April 2017, 21:58

C. H. BECK
"Ein fesselndes Geschichtsbuch."
Aribert Heim war nur wenige Monate in einem Konzentrationslager stationiert, aber in dieser Zeit wurde der Kärntner Arzt für seine unvorstellbar grausamen "Behandlungen" von Gefangenen berüchtigt. Nach dem Krieg führte er trotz Fahndung zunächst ein bürgerliches Leben als Gynäkologe und Familienvater. Kurz vor seiner Verhaftung tauchte er 1962 unter.
Fast sechs Jahre haben sich Souad Mekhennet und Nicholas Kulish mit dem Fall Aribert Heim beschäftigt, einer undurchsichtigen, verwirrenden und schrecklichen Kriegsverbrechergeschichte. Bereits 2009 haben sie mit ihrem Bericht über Heim in der "New York Times" viel Staub aufwirbelten.
"The Eternal Nazi", "Der ewige Nazi", wie ihr Buch im Original heißt, ist ein fesselndes Geschichtsbuch, das Ergebnis geschickter Erzähldramaturgie und zäher Nachforschungen, die die beiden auch in die Wirren des Arabischen Frühlings und in ägyptische Gefängnishaft brachten.
Service
Nicholas Kulish und Souad Mekhennet, "Dr. Tod - Die lange Jagd nach dem meistgesuchten NS-Verbrecher", aus dem Englischen von Rita Seuß, C. H. Beck Verlag