Wirtschaftsindikator Werbeindustrie

In Österreich sind im Vorjahr erstmals mehr als vier Milliarden Euro für Werbung ausgegeben worden. Der Großteil ist auf den Zeitungs- und Zeitschriftenbereich entfallen, Fernsehen und Online konnten zulegen. Die Marktforscher von Focus, die die Zahlen für 2014 präsentiert haben, sagen aber auch, dass der Werbemarkt heuer kaum wachsen wird, weil die Konjunktur nicht so richtig in Schwung kommt - und die Werbewirtschaft gilt dafür als besonders sensibel.

Morgenjournal, 29.1.2015

2014 war ziemlich heiss-kalt mit einem starken Herbst, 2015 könnte lauwarm werden, lautet die Prognose. Das liegt an der schwachen Konjunktur, aber auch daran, dass es keine sportlichen Großereignisse gibt, die oft als Impulsgeber gelten.

In Österreich spielen die Tageszeitungen mit einem Anteil von einem Viertel am Gesamtvolumen nach wie vor eine große Rolle, aber der Online-Markt hat die Branche gehörig durcheinander gewirbelt. Am US-Markt dürfte Online-Werbung heuer schon ein Drittel ausmachen, in Österreich waren es im Vorjahr 5,6 Prozent, man rechnet mit 2-stelligen Zuwachsraten. Die tun der heimischen Branche aber durchaus weh: Eine Analyse des Instituts für Höhere Studien geht davon aus, dass allein Google bis zu 180 Millionen Euro vom heimischen Werbemarkt abzieht.

Richard Grasl, kaufmännischer Direktor des ORF und neuer Präsident der International Advertising Association (IAA), bei der Medien, Agenturen und Werbewirtschaft vertreten sind, will in der IAA in den nächsten Monaten einen Schwerpunkt "Digitales" setzen und den Werbe-Nachwuchs fördern.