"Das Konzert" im Akademietheater

Hermann Bahrs Komödie "Das Konzert" stammt aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, in dessen Verlauf das geistreiche Lustspiel in Österreich oft in den verschiedensten Starbesetzungen aufgeführt wurde. In den letzten Jahren ist die Ehekomödie deutlich seltener auf den Spielplänen zu finden.

Das Burgtheater versucht einen neuen Anlauf - mit Peter Simonischek, Regina Fritsch, Barbara Petritsch u.a., Regie führt Felix Prader. Premiere ist am kommenden Samstag, am Donnerstag gibt es eine Voraufführung.

Morgenjournal, 4.2.2015

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Burgtheater - Das Konzert

Peter Simonischek ist wie geschaffen für die Rolle des Pianisten Gustan Heink, den die Klavierschülerinnen anhimmeln, und der seine Frau dann und wann mit ihnen auf einer Berghütte betrügt. Es verwundert, dass Simonischek den Heink in Bahrs "Konzert" zum ersten Mal spielt. Es sei ein wirklich sehr amüsantes Lustspiel; habe nicht so viel Tiefgang, sagt der Schauspieler.

Die Inszenierung im Akademietheater stammt vom Schweizer Regisseur Felix Prader, der mit Simonischek schon Yasmina Rezas Stück "Kunst" inszeniert hat - eine Salonkomödie unser Tage, die schon seit dreißig Jahren gespielt wird. Felix Prader lässt das Stück in seiner Zeit, der Schnitzlerzeit. Nur die Jahrhudertwendemöbel und Wände sind aus Karton. Worauf ist es dem Regisseur angekommen? "Dass das möglichst schlank, elegant und griffig ist - nicht 'modern', aber sicher nicht 1909", so Prader.

Besetzung

Wichtig beim Konzert ist die Besetzung, die muss mit Liebe gemacht werden, wenn auch die Liebe in dem Stück selbst zunächst einmal auf der Strecke bleibt. Regina Fritsch ist Heinks kluge Gattin Marie, die ihn zunächst einem angeblichen Konzert ziehen lassen will. Alina Fritsch, ist eine der schwerverliebten Klavierschülerinnen, die an das Konzert nicht glauben will und die nächsten Schritte auslöst.

Denn Heink ist mit Delfine ausgerissen, die ebenfalls verheiratet ist. Sie wird von Stefanie Dvorak gespielt, die diese Rolle bereits vor fünf Jahren im Südbahnhotel bei den Festspielen von Reichenau gespielt hat. Damals führte der Filmemacher Götz Spielmann Regie. Ihren Mann Dr. Jura spielt Florian Teichtmeister, den sich das Burgtheater wieder einmal vom Theater in der Josefstadt ausgeliehen hat. Er und Marie stellen die beide auf der Berghütte und geben sie frei, was dann aber so gar nicht nach dem Geschmack des heimlichen Liebespaares ist.

Im "Konzert" steckt eine gebündelte Portion Lebensklugheit und die feinen Abstufungen zwischen Ehe und Affäre, sexuelle Leidenschaft und Liebe, Alltag und der Verschleiß der großen Gefühle. Wie sehr der Regisseur Felix Prader das Österreichische Dazwischen ausleuchten kann, darauf wird es bei der Premiere ankommen.

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