Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
Anlässlich des Chinesischen Neujahrsfests 2015 las die Sinologin Margareta Grießler-Hermann aus "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" von Dai Sijie. Musikalisch begleitet wurde sie von Yoonhee Kim an der Violine.
21. August 2018, 21:46

(c) Gerhard Weinkirn
"Dai Sijie kann erzählen, sein Buch ist zugleich eine zarte Liebesgeschichte und ein munteres Schelmenstück … vor allem aber eine Hommage an das Glück des Lesens, an die Zauberkraft der Literatur", schrieb die Neue Zürcher Zeitung über den Roman des chinesischen Autors.
Der 1954 geborene und seit 1984 im Exil in Paris lebende Autor Dai Sijie ist einer der wichtigsten Repräsentanten der chinesischen Literatur. Von 1971 bis 1974 in ein kleines Bergdorf zur kulturellen Umerziehung verschickt, studiert er nach dem Tod Maos Kunstgeschichte und emigriert nach Paris. Dai Sijie ist bis heute in China mit Publikationsverbot belegt, seine Werke erfreuen sich aber auf dem Schwarzmarkt großer Beliebtheit.
Sein erster Roman steht für Vieles: Eine Geschichte der weiblichen Emanzipation, eine Geschichte des geistigen Widerstands im China der Kulturrevolution, eine Liebeserklärung an die Kraft der Literatur – verpackt in eine charmante einfache Erzählung von zwei jungen Männern, die sich in ein und dieselbe Frau verlieben. Eine Geschichte, die das alte China der Traditionen heraufbeschwört, seine Gelehrsamkeit, seinen Forschergeist, seine Sprachverliebtheit. Was einst durch starre kommunistische Maximen bedroht war, ist es heute durch rabiaten autoritären Kapitalismus. Eine Geschichte, die in fast heiterer Gelassenheit eine Brücke schlägt zwischen westlicher und fernöstlicher Kultur, zwischen Geschichte und Gegenwart.
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Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
Freitag, 20. Februar 2015
18:00 Uhr
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