Studie: Feinstaub-Belastung in Europa hoch
Feinstaub, kleinste Partikel in der Luft etwa aus Abgasen, Rollsplitt oder Hausbrand, werden in Europa ein Problem bleiben: eine neue Studie aus Österreich hat für das Jahr 2030 die Städte mit der höchsten Feinstaubbelastung berechnet - als Ergebnis rät die Studie dringend zu Reformen in der EU.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.2.2015
Feinstaub macht krank
80 Prozent der Menschen in Europa atmen heutzutage Luft, die über den empfohlenen Werten der Weltgesundheitsorganisation liegt, also so viel Feinstaub enthält, dass Herz- oder Atemwegserkrankungen drohen, besagt die Studie des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse in Laxenburg. Eine Verbesserung der Lage ist in Sicht sagt Studienautor und Physiker Gregor Kiesewetter, und zwar sowohl bei den Teilchen der Größe pm10 als auch bei den besonders kleinen. Eine Besserung ist in Sicht SOFERN alle derzeitigen Gesetze und Maßnahmen eingehalten und umgesetzt werden. Doch reichen diese nicht aus, um bis zum Jahr 2030 die Luft in allen Städten Europas sauber zu blasen und unter den Grenzwerten mit Feinstaub zu belasten.
Studie rät Politik zu Reformen
Die schmutzigsten Städte Europas werden in 15 Jahren Warschau, Paris oder Mailand sein; nicht ganz so dick werde die Luft in Wien sein, sagt die Berechnung voraus. Die Studie rät der Politik zu Reformen: Auto- und LKW-Abgase strenger kontrollieren; bessere Filter für Kraftwerke; beim Heizen in Haushalten würden zum Beispiel Pellets weniger Feinstaub verursachen als Holz oder Kohle; in Landwirtschaft und Tiermast sei Gülle derzeit für Vorstufen von Feinstaub verantwortlich. Es gebe schon heute genügend Methoden und Technologien, um Feinstaub in Grenzen zu halten, so das Resumée. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Europa seit langem niedrigere Grenzwerte - denn auch wenn die derzeit in der EU gültigen eingehalten werden, könne die Gesundheit beeinträchtigt werden.