Gasstreit: Aufatmen in Europa

Vorläufige Einigung im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine: Der Konflikt hat auch große Bedeutung für die EU und Europa. Schließlich sind wir großteils von russischem Gas abhängig. Europa kann damit vorerst aufatmen.

Morgenjournal, 3.3.2015

Etwa die Hälfte des in Europa verbrauchten russischen Gases kommt aus Pipelines durch die Ukraine. Und das verwendet Präsident Putin ja immer wieder gerne als politisches Druckmittel. Die EU will gegen-steuern: Zum einen geht es darum neue Lieferanten zu erschließen - mit Aserbaidschan und Turkmenistan soll verhandelt werden. Aber das geht nicht von heute auf morgen. und zum anderen sollen neue Pipelines russisches Gas an der Ukraine vorbei nach Europa bringen. Ein Projekt, die South Stream wurde aber von den Russen abgesagt - jetzt wird eine Ersatz-route über die Türkei geplant.

Die Abhängigkeit von Russland wird also weiter bestehen bleiben. Und könnte, wie ein gestern abgeschlossener Megadeal in der Energiebranche zeigt, sogar noch steigen.

In Deutschland sorgt der Verkauf einer Tochter des Energiekonzerns RWE an einen russischen Oligarchen für Schlagzeilen. Über 5 Milliarden Euro zahlt der Investor Michail Fridman für die deutsche RWE-Tochter DEA, die weltweit Öl- und Gas-vorkommen ausbeutet. Ein Deal, der auch manchen in der EU nicht schmeckt - problematisch wird es dann wenn neue verschärfte Sanktionen auch Fridmans Firmengruppe treffen würden.