Gasstreit Russland Ukraine entspannt

Zumindest aufgeschoben ist die Gefahr, dass Russland die Gaslieferungen an die Ukraine einstellt. Unter Vermittlung der EU haben die Energieminister Russlands und der Ukraine in Brüssel den Konflikt entspannt.

Morgenjournal, 3.3.2015

Aus Brüssel,

Spätnachts gab es eine Einigung darauf, dass weitere Einigungen möglich und wünschenswert wären, und das ist gar kein geringer Erfolg angesichts der kriegsbedingt besonders harten Fronten in diesem Streit. Russland wird der Ukraine nicht, wie angedroht, noch diese Woche das Gas abstellen, und die Ukraine wird zumindest so viel an Vorauszahlungen leisten, dass die Gaslieferungen bis zum Monatsende weiterlaufen können. Damit wäre dann das sogenannte Winter- Package gesichert, was der EU- Vermittler, Energiekommissar Maros Sefcovic, als Erfolg hervorhebt.

Besonders heikel war die Frage, wie die von Rebellen gehaltenen Gebiete mit Gas beliefert werden könnten. Die Ukraine hatte die Gaslieferungen in die von prorussischen Kämpfern beherrschten Zonen eingestellt, daraufhin belieferte Russland diese Zonen von seiner Seite aus. Nun ist man übereingekommen, dass diese Lieferungen jedenfalls nicht von offizieller ukrainischer Seite zu bezahlen sind.

Gas bleibt allerdings im Ukraine- Konflikt eine Ware von enormer strategischer Bedeutung, und für Europa ist weiterhin Vorsicht angesagt, weil ein großer Teil der russischen Lieferungen für Europa durch ukrainische Pipelines läuft. Zwar gibt es den grundsätzlichen Willen von russischer und ukrainischer Seite, auch über die Gaslieferungen im Sommer bis Monatsende Klarheit zu schaffen, aber dieser Wille dürfte auf die Probe gestellt werden, falls die militärische Auseinandersetzung wieder an Schärfe gewinnen sollte.