Athen gibt Finanz-Engpass zu

Auch dieser EU-Gipfel heute und morgen wird von der Schuldenkrise Griechenlands dominiert. Seit Monaten hören, wir, dass der griechischen Regierung bald das Geld ausgeht - jetzt wird es ernst.

Morgenjournal, 19.3.2015

Die neue griechische Regierung hat die Krise bisher ganz gern verharmlost. nun hat man aber in der Nacht ganz offiziell ein Zahlungs-problem eingeräumt. Athen brauche die Unterstützung der europäischen Partner um einen finanziellen Engpass zu vermeiden, das sagte der stellvertretende Ministerpräsident im griechischen Fernsehen. Damit erhöht man kurz vor dem EU-Gipfel den Druck auf Brüssel.

Zugleich verärgert man aber die europäischen Geldgeber. In Brüssel vermisst man weiter ernsthafte Reform-vorhaben - und so hieß es von der EU am Abend, die Gespräche mit Athen seien vorerst gescheitert. Griechenland zeige keinerlei Kooperations-bereitschaft und habe die Troika-Institutionen wieder vor die Tür gesetzt. Zuvor hat das griechische Parlament ohne Absprache mit der EU neue Staats-ausgaben beschlossen: ein 200 Millionen Euro schweres Hilfs-programm für die notleidende Bevölkerung. Dabei geht es um Essensmarken und Gratis-strom für mittellose Menschen. Damit erfüllt die Regierung ein Wahl-versprechen - verärgert aber Brüssel, wo man sagt, dieser Beschluss verstosse gegen die Auflagen für weitere Hilfsgelder.

Jede Menge Gesprächsstoff also für das Griechenland-Krisentreffen am Rande des EU-Gipfels heute Abend.