Absturz: Suche nach Motiv

Nach dem Absturz der Germanwings-Airbus konzentrieren sich die Ermittlungen jetzt auf die Motiv- und Ursache-Suche. Der Grund für das Unglück mit 150 Toten scheint klar, der Co-Pilot Andreas Lubitz hat die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht. Er hat den Haupt-Piloten aus dem Cockpit ausgesperrt und einen Sinkflug eingeleitet, das Flugzeug ist dann an einer Felswand in Südfrankreich zerschellt. Die Ermittler suchen jetzt Erklärungen für dieses Verhalten, das auf blankes Unverständnis stößt.

Bruchstücke der abgestürzten Germanwingsmaschine

APA/EPA/SEBASTIEN NOGIER

Morgenjournal, 27.3.2015

Aus Deutschland,

Die Ermittler suchen und durchsuchen das Leben des jungen Mannes. In seiner Wohnung in Düsseldorf, im Haus seiner Eltern in Montabaur, nach mehreren Stunden ist die Aktion beendet, sie nehmen mehrere Kartons mit Unterlagen mit. Es geht um ein mögliches Motiv oder Hinweise auf eine psychische Erkrankung. Davon sollen einige Bekannte von Andreas Lubitz berichtet haben. Nach solchen Indizien wird speziell gesucht. Genährt werden diese Gerüchte durch eine monate-lange Unterbrechung seiner Ausbildung. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagt, vor sechs Jahren gab es in seiner Ausbildung eine Unterbrechung. Nach dieser Unterbrechung sei er aber wieder untersucht worden und er hat bestanden.

Allerdings werden psychologische Untersuchungen nur beim Aufnahme-Test durchgeführt, ein regelmäßiger Gesundheits-Check nur einmal pro Jahr eine Stunde. Irene Hufnagel ist Flug-Medizinerin, sie sagt, man müsse sich dabei auf die Aussagen der Menschen verlassen können.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagt, der der Co-Pilot sei zu 100 Prozent flugtauglich gewesen, ohne Einschränkungen und Auflagen. Der Kriminal-Psychologe Rudolf Egg sagt, es gebe Störungsformen, die nicht so leicht erkennbar seien. Es sei vorstellbar, dass sich in den Lebensumständen des Mannes in jüngster Zeit etwas so verändert habe, dass es niemand vorher einschätzen konnte.

In Montabaur herrscht Fassungslosigkeit, der Nachbar Andreas Lubitz galt aus unauffällig, freundlich und nett. So eine Tat ist auch für Psychologen schwer fassbar. Die Ermittler suchen weiter.