Michael Hagner über die Nachteile von Open Access

Zur Sache des Buches

Im digitalen Zeitalter wandern immer mehr Texte ins World Wide Web, viele werden ausschließlich in digitaler Form angeboten. Was bedeutet das für die herkömmliche Form des Buches? Der in der Schweiz lehrende Wissenschaftshistoriker Michael Hagner hat sich diese Frage am Beispiel des geisteswissenschaftlichen Buches gestellt.

"Hagners Buch ist exzellent geschrieben, es ist klug, dicht, enthält viel Recherche und ist bewusst komponiert."

Schon in den 1960er Jahren prophezeite der Medientheoretiker Marshall McLuhan das "Ende der Gutenberg-Galaxis". Das gedruckte Buch als Medium werde irgendwann verschwinden und von neuen technischen Medien abgelöst, meinte er. Ganz so rasch ist die Prophezeiung nicht eingetroffen, aber nach und nach scheint sie sich zu bewahrheiten.

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Michael Hagner, "Zur Sache des Buches", Wallstein Verlag

Michael Hagner geht es um Abwägung: Wo und unter welchen Bedingungen ist digitales und offenes Publizieren sinnvoll, wo ist es schädlich? Dabei untersucht er nicht das Buch im Allgemeinen, sondern speziell das geisteswissenschaftliche Buch. Denn im Gegensatz zu den Natur- und Technikwissenschaften, ist für Geisteswissenschaften die Monografie immer noch die wesentliche Ausdrucksform.

Hagner zeigt - akribisch recherchiert - dass das, was als Demokratisierung des Wissens verkauft wird, zur gnadenlosen Geschäftemacherei einiger zu Megakonzernen mutierter Verlage führte und zu einem Verdrängungskampf gegen die Geisteswissenschaften.