Ein Lokalaugenschein

Grönland - der wilde Osten

Tasiilaq - das größte Dorf der fast unbewohnten grönländischen Ostküste ist ein malerischer Ort. Rund 2000 Menschen leben in den bunten Holzhäusern, Kinder spielen auf der Straße, Fische hängen an langen Leinen zum Trocknen, draußen auf Meer spiegeln sich die Eisberge in dem tiefblauen Wasser.

  • Dorfansicht

    Tasiilaq - mit 2000 Einwohnern der größte Ort in Ostgrönland

    ORF/KRISTINA PFOSER

  • Schlittenhunde

    Schlittenhunde liegen den Sommer über angekettet am Rand der Siedlung, Wasser und Futter sind selten

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  • Bootsrümpfe

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  • Eisberge

    Nach einer Tageswanderung von Tasiilaq - ein Blick in den Sermilik-Fjord

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  • Zelt

    Mehrere Gletscher kalben in den Sermilik-Fjord

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  • Alter Mann

    Robert Peroni - Extrembergsteiger, Buchautor, Gründer und Eigentümer des Roten Hauses

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  • Trockenfische

    Vor dem Haus hängen die grönländischen Leckerbissen

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  • Eisberg

    Zwischen den einzelnen Siedlungen gibt es keine Verbindungsstraßen, neben dem Helikopter sind Boote die Hauptverkehrsmittel.

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  • Rotes Haus mit Eisbären-Graffiti

    Eine Felszeichnung erinnert an die Präsenz der Eisbären, vor allem im Winter kommen sie über das Eis und werden von der Bevölkerung gejagt

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"Als vor 120 Jahren Weiße auf die Insel kamen, trafen sie auf eine 'Ursteinzeit'." Robert Peroni

Der Hafen ist nur ein paar Wochen im Jahr eisfrei, danach ist Tasiilaq nur per Hubschrauber erreichbar. Ostgrönland - das ist ein Landstrich ohne Straßenverbindungen, ohne Landwirtschaft, ohne Nutzpflanzen, fast alles muss importiert werden und es gibt viele soziale Probleme: Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, häusliche Gewalt, Kindesmissbrauch und eine hohe Selbstmordrate.

In Tasiilaq gibt es zumindest eine Anlaufstelle für die Inuit: Das "Rote Haus" von Robert Peroni. Der Südtiroler Extrembergsteiger wurde international bekannt, als er 1983 als erster das grönländische Inlandeis durchquert hat, Michael Köhlmeier hat ihm in seinem Roman "Spielplatz der Helden" ein Denkmal gesetzt. Seit 1990 lebt Robert Peroni in Tasiilaq und hat dort mit dem "Roten Haus" ein Sozialprojekt gegründet - eine Herberge, die den Inuit Arbeitsplätze bietet und dem Tourismus in Ostgrönland einen ersten Impuls gegeben hat.

Robert Peroni erzählt von seiner Idee und der oft schwierigen Umsetzung, von der Kultur der Inuit und ihren Traditionen. Der gebürtige Däne Carl-Eric Holm leitet das Museum von Tasiilaq, eine der bedeutendsten Sammlungen über das Leben der Inuit.

Service

Robert Peroni, "Kälte, Wind und Freiheit - Wie mich die Inuit den Sinn des Lebens lehrten", Piper Malik 2014

Robert Peroni, "Der weiße Horizont - Drei Männer durchqueren Grönlands unerforschte Eiswüste", Hoffmann & Campe 1984

Michael Köhlmeier, "Spielplatz der Helden", Piper 1988 / dtv 2013

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