Ein Lokalaugenschein
Grönland - der wilde Osten
Tasiilaq - das größte Dorf der fast unbewohnten grönländischen Ostküste ist ein malerischer Ort. Rund 2000 Menschen leben in den bunten Holzhäusern, Kinder spielen auf der Straße, Fische hängen an langen Leinen zum Trocknen, draußen auf Meer spiegeln sich die Eisberge in dem tiefblauen Wasser.
8. April 2017, 21:58
"Als vor 120 Jahren Weiße auf die Insel kamen, trafen sie auf eine 'Ursteinzeit'." Robert Peroni
Der Hafen ist nur ein paar Wochen im Jahr eisfrei, danach ist Tasiilaq nur per Hubschrauber erreichbar. Ostgrönland - das ist ein Landstrich ohne Straßenverbindungen, ohne Landwirtschaft, ohne Nutzpflanzen, fast alles muss importiert werden und es gibt viele soziale Probleme: Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, häusliche Gewalt, Kindesmissbrauch und eine hohe Selbstmordrate.
In Tasiilaq gibt es zumindest eine Anlaufstelle für die Inuit: Das "Rote Haus" von Robert Peroni. Der Südtiroler Extrembergsteiger wurde international bekannt, als er 1983 als erster das grönländische Inlandeis durchquert hat, Michael Köhlmeier hat ihm in seinem Roman "Spielplatz der Helden" ein Denkmal gesetzt. Seit 1990 lebt Robert Peroni in Tasiilaq und hat dort mit dem "Roten Haus" ein Sozialprojekt gegründet - eine Herberge, die den Inuit Arbeitsplätze bietet und dem Tourismus in Ostgrönland einen ersten Impuls gegeben hat.
Robert Peroni erzählt von seiner Idee und der oft schwierigen Umsetzung, von der Kultur der Inuit und ihren Traditionen. Der gebürtige Däne Carl-Eric Holm leitet das Museum von Tasiilaq, eine der bedeutendsten Sammlungen über das Leben der Inuit.
Service
Robert Peroni, "Kälte, Wind und Freiheit - Wie mich die Inuit den Sinn des Lebens lehrten", Piper Malik 2014
Robert Peroni, "Der weiße Horizont - Drei Männer durchqueren Grönlands unerforschte Eiswüste", Hoffmann & Campe 1984
Michael Köhlmeier, "Spielplatz der Helden", Piper 1988 / dtv 2013
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