70. Jahrestag der Republiksgründung

Mit einem Staatsakt gedenkt das offizielle Österreich heute der Republiks-Gründung vor 70 Jahren - und mit einem prominenten Gast: Bei den Feierlichkeiten wird auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck eine Festansprache halten.

Morgenjournal, 27.4.2015

Am 27.April 1945 proklamierten SPÖ, ÖVP und KPÖ die Unabhängigkeit Österreichs vom Deutschen Reich. Am selben Tag konstituierte sich die Provisorische Staatsregierung unter Karl Renner. Alles unter Aufsicht der Sowjets, die damals den Osten Österreichs vom Regime der Nationalsozialisten befreit hatten. Die herrschten allerdings weiter im Rest des Landes, tausende Menschen wurden noch ermordet, in den Konzentrationslagern wie Mauthausen, Gusen oder Ebensee und auf Todesmärschen quer durch Österreich - als die Zweite Republik schon gegründet war.

Basis für die Unabhängigkeitserklärung war die Moskauer Deklaration von 1943. Darin erklärten die Alliierten den Anschluss für nichtig und die Wiedererrichtung Österreichs zu einem der Kriegsziele. Der zweite Teil der Moskauer Deklaration blieb lange im Hintergrund: nämlich dass Österreich für die Teilnahme am Krieg an der Seite Hitler-Deutschlands Verantwortung trägt.

Die heutigen Feierlichkeiten in Wien beginnen mit einer Kranzniederlegung durch Bundespräsident und Regierung. Die findet erstmals nicht mehr im Heldentor statt, einem wegen seiner Bezüge zur NS-Zeit umstrittenen Ort. Sondern beim Staatsgründungsdenkmal im Schweizergarten. Das wenig bekannte Denkmal, eine Säule aus drei Metallpfeilern, steht dort bereits seit den 1960er Jahren.

Danach dann der Staatsakt im Zeremoniensaal der Hofburg, mit Festansprachen: zum einen von Bundespräsident Heinz Fischer und zum anderen von Joachim Gauck, dem deutschen Bundespräsidenten.

Hinweis:

ORF2 überträgt ab 10.30. live.