Euro-Finanzminister zu Griechenland

In Brüssel kommen heute die Finanzminister der Eurogruppe zusammen, um erneut über die Krise der griechischen Staatsfinanzen zu beraten. Mehr als sieben Milliarden Euro aus einem Hilfsprogramm werden derzeit zurückgehalten, weil die Euro- Finanzminister noch immer auf eine Liste mit umfassenden Reformen aus Griechenland warten.

Wolfgang Schäuble im Kreis von EU-Kollegen

APA/EPA/VALDA KALNINA

Morgenjournal, 11.5.2015

In Athen fand am Wochenende eine Krisensitzung nach der nächsten statt. Befürchtet wird, dass ein Scheitern der Gespräche mit den Geldgebern zu unkontrollierbaren Entwicklungen führen könnte. Die Links-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras schließt eine Volksabstimmung nicht aus, falls sie keine eigene Mehrheit für ein nötiges Gesetz über mögliche Steueränderungen zustande bekommt.

Tsipras soll bereit sein, umfangreichen Privatisierungen zuzustimmen. Eine umstrittene Immobiliensteuer, die eigentlich zurückgenommen werden sollte, könnte in diesem Jahr mehr als 2,5 Milliarden Euro einbringen. Auf 22 der wichtigsten Ägäis-Inseln soll eine bis zu fünf Euro hohe Sondersteuer je Übernachtung erhoben werden. Sogar die "logische" Kürzung von Renten soll kein Tabuthema für Athen mehr sein. Der linke Flügel von Tsipras' Linksbündnis Syriza soll jedoch sehr aufgebracht über diese Nachgiebigkeit sein.