Vienna International School: Weniger Zuschüsse

Die Finanzierung der Vienna International School ist gesichert: Die Zuschüsse des Bundes werden heute von der Bundesregierung im Ministerrat beschlossen. Im Vorjahr lief ein Abkommen zwischen der UNO und Österreich über die Förderung durch die Republik aus. Die Konsequenz aus dem Protest anderer internationaler Schulen sowie seitens der FPÖ und der Grünen ist, dass die Förderung auf niedrigerem Niveau fortgesetzt wird.

Morgenjournal, 19.5.2015

Von fünf auf zwei Millionen

Bisher waren es gut fünf Millionen Euro im Jahr, so viel soll es künftig nicht mehr sein. Der Bund senkt seine Schul-Förderung für Kinder von UNO-Beamten schrittweise um eine Million im Jahr. Ab Herbst 2015 sind es also vier Millionen, ab Herbst 2016 drei Millionen - und ab Herbst 2017 sollen es dann jährlich zwei Millionen Euro an Zuschüssen sein.

Streng genommen ist im geplanten Vertrag mit der UNO auch nicht mehr von der Vienna International School zu lesen. Sondern der Bund überweist das Geld als "Bildungsbeitrag" an die UNO, und SIE entscheidet, an welche Schule sie die Millionen weiterleitet. Sie dürfte aber wieder eins zu eins bei der Vienna International School landen, der Lieblingsschule der UNO, immerhin unterstützt auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon die Schule in Wien-Kagran.

Der Bund will die Vienna International School nach Protesten anderer internationaler Schulen und der Opposition nicht länger offiziell Bevorzugen. Gleichzeitig heißt es in Regierungskreisen, man müsse der UNO ein attraktives Angebot machen - sonst könnte der Standort dieser und anderer internationaler Organisationen wackeln.

Geld vom Finanzministerium

Fest steht: Seit Mitte des Vorjahres gibt es kein Abkommen mehr zwischen Österreich und der UNO. Die Vienna International School finanziert sich derzeit aus Rücklagen. Tritt der neue Vertrag wie vorgesehen im Juli in Kraft, soll die Schule rückwirkend vier Millionen Euro an Zuschüssen bekommen. Den Großteil bezieht sie aus dem Schulgeld der Eltern.

Kommen soll die Bundes-Förderung für die Kinder von UNO-Beamten übrigens künftig aus dem Finanzministerium und nicht mehr aus dem Bildungsbudget. Denn im Bildungsressort klafft schon jetzt ein Budgetloch von 340 Millionen Euro.

Geplant ist auch ein Sonderabkommen über die Miet- und Reparaturkosten der Vienna International School. Bisher hat die zweieinhalb Millionen Euro der Bund gezahlt. Künftig, so ist zu hören, soll die Schule einen kleinen Miet-Beitrag leisten müssen.