Fitch straft Banken ab

Laut EU-Richtlinie sollen bei Bankenpleiten künftig nicht mehr die Steuerzahler zum Handkuss kommen, sondern die Eigentümer und Gläubiger der Banken. Einige Staaten haben das bereits umgesetzt - auch Österreich, Stichwort Heta, die Bad Bank der Hypo. Die Ratingagentur Fitch findet dieses Vorgehen der EU nicht gut, sie hat gestern im großen Stil europäische Banken abgestraft.

Morgenjournal, 20.5.2015

Aus Sicht von Fitch können sich eben viele Banken künftig nicht mehr auf Staatshilfe verlassen, und das - so Fitch - verschlechtere ihre Kreditwürdigkeit. Auch vier österreichische Banken sind betroffen - Erste, Bank Austria und Raiffeisen haben ihr Top-Rating verloren, die Volksbanken wurden gar auf Ramschniveau herabgestuft.

Aber der Volksbankensektor wird ja derzeit neu geordnet.

Genau, das Spitzeninstitut wird zur Bad Bank, neue Zentrale wird die bisherige Volksbank Wien-Baden. Bei den Volksbanken wird betont, dass sich die Herabstufung durch Fitch auf die alte Struktur bezieht, die ab Juli ohnehin keine Relevanz mehr hat.

Stichwort Relevanz - ist zu erwarten, dass dieser Rundumschlag der Ratingagentur Fitch Konsequenzen auf dem Finanzmarkt hat?

Eher nein, denn laut Analysten wurde diese Rating-Aktion von den Investoren schon erwartet. Auch die Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's haben ja angekündigt, dass sich die Kreditwürdigkeit einiger Institute verschlechtern wird - eben wegen der neuen europäischen Vorschriften zur Bankenabwicklung.