Annäherung im Schuldenstreit mit Griechenland

Griechenland bekommt eine letzte Chance, um einen Staatsbankrott abzuwenden: Die griechische Regierung und die Gläubiger der Eurozone einigten sich bei einem Sondergipfel am Montagabend darauf, bis Donnerstagmorgen Ergebnisse in den Verhandlungen über eine Rettung des Landes zu erzielen.

Alexis Tsipras vor europäischen Flaggen

APA/EPA/JULIEN WARNAND

Morgenjournal, 23.6.2015

"Nächsten 48 Stunden entscheidend"

Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite zog eine gemischte Bilanz und vermisste Ergebnisse. "Das Treffen war für das Verfahren gut, aber nicht für das Ergebnis", sagte Grybauskaite. Die nächsten 48 Stunden seien nun entscheidend. "Wir können nicht einer Regierung helfen, die nicht ihre Verantwortung übernimmt", sagte sie Richtung Athen. "Eine Abmachung ist nötig für uns alle."

IWF-Chefin Christine Lagarde sagte, die neuen Vorschläge Athens seien noch unspezifisch, es sei noch Raum für Verhandlungen. Es gebe zwar einen "gewissen Fortschritt", sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. "Aber es ist auch klar geworden, dass noch sehr viel Arbeit zu leisten ist, und dass die Zeit dafür sehr kurz ist."

Juncker zeigt sich zuversichtlich

"Ich bin zuversichtlich, dass die Eurogruppe am Mittwoch Ergebnisse erzielen wird", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Am Donnerstag werde dann der reguläre EU-Gipfel mit 28 Staats- und Regierungschefs zusammenkommen.

Juncker sagte: "Ich bin überzeugt davon, dass wir zu einer abschließenden Einigung im Laufe dieser Woche kommen, aus dem einfachen Grund, dass wir diese Woche eine Einigung finden müssen."