Von Christoph Reuter

Die schwarze Macht

In seinem neuen Buch "Die Schwarze Macht - Der 'Islamische Staat' und die Strategie des Terrors" zeigt Christoph Reuter, "Spiegel"-Korrespondent in Syrien und dem Nordirak, wie die erfolgreiche Terrororganisation den Islam ausnutzt, um Gewalt zu verbreiten und Menschen zu unterdrücken.

IS-Kämpfer (Ausschnitt des Buchcovers)

DVA

Nachdem die US-Armee im Sommer 2010 fast die gesamte Führung des IS getötet oder verhaftet hatte, schwärmten deren Generäle vom Untergang dieser Terrormiliz. Heute kontrolliert sie jedoch eine Fläche von der Größe Großbritanniens und über mehr als fünf Millionen Menschen. Das gelang noch keiner Terrorgruppe zuvor. Aber wie war das möglich? Mit einer Mischung aus politischer Analyse und detailreicher Beschreibung und auf der Grundlage von Hunderten von Interviews und bisher unbekannter Dokumente beantwortet Reuter diese Frage. Mitschuld an diesem beispiellosen Aufstieg des IS war zum einen der Aufstand gegen die Diktatur in Syrien und zum andern schwerwiegende Fehler der US-Armee.

Reuter erläutert den 1.300 Jahre alten Riss zwischen Sunniten und Schiiten, von dem der IS profitiert; und er zeigt, wie die Terrormiliz jahrhundertalte Auslegungen des Korans neu definiert, um Selbstmordanschläge zu autorisieren. Der Autor untersucht auch die perfekte Propagandamaschinerie des IS, die sich als "Retter der Sunniten" darstellt. Er erinnert, dass die meisten Opfer des IS Sunniten sind. Aber nur dessen Terror gegen Minderheiten wie die Jesiden und Kurden wird im Westen wahrgenommen.

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Christoph Reuter, "Die schwarze Macht - Der 'Islamische Staat' und die Strategen des Terrors", DVA