Griechen: "Lange Nacht" vor Bankomaten
In Griechenland ist die Staatspleite zwar noch nicht offiziell, aber die Vorzeichen sind seit heute mehr als deutlich. Die griechischen Banken bekommen kein Geld mehr und zahlen auch keines mehr aus. Bis 6.Juli bleiben sie jetzt geschlossen, an Bankomaten kann man erst ab morgen wieder etwas abheben, es gilt aber ein 60-Euro-Tageslimit. Viele Menschen haben bis zur letzten Minute versucht, noch an ihr Geld zu kommen.
8. April 2017, 21:58
EPA/Orestis Panagiotou
Mittagsjournal, 29.6.2015
Aus Athen,
Ein Euro-Staat kann nicht pleite gehen: Jahrelang war das die Devise in der Europäischen Union, und eine Art Lebensversicherung für Griechenland. Seit heute schaut die Lage anders aus. Noch ist die Staatspleite nicht offiziell. Aber die griechischen Banken bekommen kein Geld mehr und zahlen auch keines mehr aus.
Gestern hat die Europäische Zentralbank, die letzte Quelle für griechische Banken, die Notkredite vorerst gestoppt. Wenn sie dabei bleibt, dann ist die Staatspleite eine Tatsache. Viele Menschen in Griechenland haben bis zur letzten Minute versucht, an ihr Geld zu kommen und bildeten Schlangen vor den Bankomaten. Die Bürgerinnen und Bürger spüren ganz direkt, was es heißt, wenn einem Staat das Geld ausgeht.