Von Elisabeth Bronfen und Daniel Kampa (Hg.)

Die Amerikanerin in Hitlers Badewanne

Frauen wie Martha Gellhorn, Lee Miller und Margaret Bourke-White revolutionierten die Kriegsberichterstattung während des Zweiten Weltkriegs. Ihre Texte und Fotos hat die in Zürich lebende Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen zusammen mit Daniel Kampa herausgegeben und ein umfassendes Nachwort verfasst. Ö1 hat mit Bronfen gesprochen.

Frau in einer Badewanne

HOFFMANN UND CAMPE

Service

Elisabeth Bronfen und Daniel Kampa (Hg.), "Die Amerikanerin in Hitlers Badewanne - Drei Frauen berichten über den Krieg: Martha Gellhorn, Lee Miller, Margaret Bourke-White", Hoffmann und Campe

Am 30. April 1945 erschießt sich Adolf Hitler im Führerbunker in Berlin. Am selben Tag entsteht in der Privatwohnung des Führers am Prinzregentenplatz in München eine weltberühmte Fotografie: Lee Miller, Kriegskorrespondentin der Zeitschrift "Vogue", sitzt im Badezimmer des Führers und wäscht sich - "Eine Amerikanerin in Hitlers Badewanne". Ein neues Buch mit dem gleichnamigen Titel versammelt Texte und Fotos von drei der wichtigsten US-amerikanischen Kriegsberichterstatterinnen im Zweiten Weltkrieg. Neben Lee Miller werden Martha Gellhorn und Margaret Bourke-White portraitiert; zusätzlich sind in dem Band ausgewählte Reportagen dieser Journalistinnen anzuschauen beziehungsweise nachzulesen.

Die Stimmen der drei Frauen haben heute, 70 Jahre später, nichts an Eindrücklichkeit verloren. Wir wissen heute viel über die Geschichte des 20. Jahrhunderts, sagt Elisabeth Bronfen. Doch Tatsachen und Faktenwissen allein reichten nicht. Erst der intime Blick brillanter Text- und Foto-Reportagen, wie Miller, Gellhorn und Bourke-White sie gestaltet haben, macht es in den Augen Elisabeth Bronfens möglich, der Nachwelt die Gräuel des Krieges und des Faschismus näherzubringen.