60 Jahre documenta

Heute vor genau 60 Jahren wurde die erste documenta eröffnet - im kriegszerstörten Kassel. Heute gilt sie als weltweit wichtigste Ausstellung von Gegenwartskunst, dabei sollte sie eigentlich nur eine kleine Begleitveranstaltung zur Bundesgartenschau 1955 werden. Ö1 beleuchtet die Anfänge und die abenteuerliche Geschichte der documenta zwischen Politik, Kulturkampf und Erweiterung des Kunstbegriffs.

documenta 2012, Bahnhof

DPA/UWE ZUCCHI

Kulturjournal, 15.7.2015

Es war am 15. Juli 1955 im kriegszerstörten Kassel, als die erste documenta abgehalten wurde. Zehn Jahre nach Kriegsende waren die Bedingungen noch immer unfassbar. Und eine Vorstellung, dass diese Ausstellung eine derartige Erfolgsgeschichte schreiben würde, die gab es natürlich auch nicht. Kaum eine Schau hat mit so schöner Regelmäßigkeit Skandale produziert: Die Margarine-Berge und Honig-Pumpen eines Joseph Beuys sind längst Klischee; ebenso wie die Blutlaken und Mysterien-Spiele des Herrmann Nitsch.