Obama in Kenia

Präsident Barack Obama beginnt heute eine Afrika-Reise nach Kenia und Äthiopien. In Kenia ist Obamas Vater geboren. Als Präsident ist es allerdings sein erster Besuch in dem ostafrikanischen Land. Sowohl in Kenia haben die USA sowohl Wirtschafsinteressen als auch Sicherheitsinteressen, um die islamistischen Al Shabab Milizen zurückzudrängen. Doch Obamas Besuch stößt auch auf heftige Kritik von Seiten mancher Menschenrechtsorganisationen.

Morgenjournal, 24.7.2015

Aus den USA,

Als Barack Obama das erste Mal im Geburtsland seines Vaters war, wurde er noch von einer Tante im alten VW-Käfer vom Flughafen in Nairobi abgeholt. Dieses Mal wartet die gepanzerte Wagenkolonne in der er, unbehindert von den üblichen Verkehrsstaus, durch die Stadt fahren wird. Nairobi ist Hochsicherheitszone, Obama dient allerdings auch als Werbeträger. Sein Gesicht prangt auf Werbetafeln am Straßenrand, auf T-shirts und Ausschnitte seiner Reden dienen als Klingelton am Handy. Obama mache Hoffnung, sagt die kenianische Außenministerin Amina Mohammed.

Seine Präsenz ist ein Signal dafür, dass wahr wird, was wir immer sagen: dass Kenia bereit ist für Geschäfte, dass wir ein Ort der Hoffnung sind in diesem Teil der Welt.

Auf engere wirtschaftliche Zusammenarbeit setzen auch die USA. Sie wurden aufgeschreckt vom massiven Engagement Chinas, das längst der größte Investor in Afrika ist. Handels- und Investitionsprogramme werden aufgestockt, in Nairobi besucht Obama zuerst eine Unternehmerkonferenz.

Afrika hat unglaubliche Dynamik, außergewöhnliche Menschen und eine große Kraft. Es hat das Potenzial zum nächsten Zentrum des globalen Wirtschaftswachstums zu werden.

Doch Obama wird nicht nur über Wirtschaftskraft sprechen. Sowohl Kenia als auch seine zweite Station Äthiopien sind enge Verbündete im Kampf gegen die in Somalia beheimateten islamistischen Al-Shabaab-Milizen.

Im Kampf gegen die Bedrohungen würden beide Regierungen allerdings auch gleich Oppositionelle und die Medien mit zum Schweigen bringen, kritisieren Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch. Obamas Besuch vor allem in Äthiopien sei das falsche Signal, kritisiert die Washington Post.

Eine schwierige Gratwanderung, sagt auch der ehemalige Afrika-Berater der Clinton-Regierung, Witney Schneidman, bei einer Diskussion des think-tanks Brookings. Das ist der Ausgangspunkt für Obamas Besuch. In beiden Ländern haben wir sowohl Wirtschafts- als auch Sicherheitsinteressen. Aber wird würden natürlich auch gern mehr Demokratie sehen.

Obama werde die Menschenrechte in der nötigen Klarheit ansprechen, versichern seine Sprecher.