"Im Ö1-Journal zu Gast"

Bregenz-Intendantin Elisabeth Sobotka

Am Mittwoch wurden die 70. Bregenzer Festspiele eröffnet, erstmals unter der neuen Intendantin Elisabeth Sobotka. Ein Gespräch über Experimentierfreude, Wirtschaften in der Krise und das neu gegründete Opernstudio.

Das Festival hat sich seit seiner Gründung 1946 von einer kleinen regionalen Veranstaltung zum internationalen Event entwickelt, in dessen Zentrum Jahr für Jahr das Spiel auf dem Bodensee mit rund 180.000 verkauften Karten steht.

Elisabeth Sobotka

Elisabeth Sobotka

APA/Christian Jungwirth

Mittagsjournal, 25.7.2015

"Ich sehe mich als Ermöglicherin und versuche die Bedingungen so zu schaffen, dass die Vision erfüllt werden kann." Intendantin Elisabeth Sobotka
im Gespräch mit

Insgesamt stehen rund 80 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter vier Opernproduktionen. Neben Puccinis "Turandot" auf der Seebühne und "Hoffmanns Erzählungen" im Festspielhaus folgen im August "Der goldene Drache" von Peter Eötvös und Roland Schimmelpfennig sowie Mozarts "Così fan tutte" im von Sobotka neu gegründeten Opernstudio mit einem jungen Sänger-Ensemble.

Die 49-jährige Wienerin Elisabeth Sobotka studierte Musikwissenschaft, berufliche Stationen führten sie an Opernhäuser in Leipzig, Wien und Berlin. Zuletzt leitete sie die Grazer Oper, bevor sie Anfang des Jahres als Nachfolgerin von Langzeitintendant David Pountney nach Bregenz übersiedelte.

Das Motto für Sobotka: Oper funktioniert zum Teil über die Emotion. Die Menschen sollen entzündet werden, es soll Spaß machen, man soll ergriffen sein. Die Grundkonzeption der Festspiele über die letzten Jahrzehnte will Sobotka unbedingt beibehalten. Musiktheater in allen Facetten soll an den drei Spielstätten – Seebühne, Festspielhaus und Werkstattbühne - gezeigt werden.

Die Festspiele finanzieren sich zu zwei Drittel selbst, ein Drittel kommt vom Bund. Das sei vorgegeben und zu akzeptieren, aber auch eine Herausforderung und keine Einschränkung, sagt Sobotka. Wachsen möchte sie mit den Festspielen in Richtung Zeitgenössisches, in Qualität und Kreativität – und nicht in Quantität der Vorstellungen. Sie freut sich jedenfalls auf eine gute und lange Zeit in Bregenz, wie sie abschließend sagt.

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