NATO-Sondertreffen in Brüssel

Auf Antrag der Türkei wird die NATO am Dienstag in Brüssel ein ausserordentliches Treffen abhalten. Die Türkei begründete ihren Antrag mit den Anschlägen des "Islamischen Staates" und der kurdischen Separatisten der PKK. Auch am Sonntag setzen die türkischen Streitkräfte ihre Angriffe auf Stellungen des IS und der PKK fort.

Türkische Fahne

APA/EPA/SEDAT SUNA

Morgenjournal, 27.7.2015

Terrorattacken auf die Türkei

Zum vierten Mal in der moderneren Geschichte der NATO gibt es ein Sondertreffen nach Artikel vier der NATO-Verträge und zum vierten Mal ist es von der Türkei beantragt worden. Dabei wird über militärische Fragen beraten, aber keine Militärintervnetion ausgelöst. "Hintergrund sind die Terrorattacken auf die Türkei durch den "Islamischen Staat" und die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Wir werden über die Instabilität in der Region rund um die Türkei beraten.", sagt Nato-Generalsekretär Jesn Stoltenberg.

PKK hat Waffenstillstand für beendet erklärt

Auch am Sonntag hat die Türkei ihre Luftangriffe auf Stellungen der PKK im Nordirak fortgesetzt. Ausserdem haben Bodentruppen den Beschuß dieser Stellungen aufgenommen. Der bewaffnete Arm der PKK hat deshalb den seit Jahren geltenden Waffenstillstand für beendet erklärt. Begleitet wurden die Luftangriffe von einer Festnahmewelle im Inland. Laut Ministerpräsident Davutoglu wurden seit Freitag landesweit 590 Verdächtige wegen Verbindungen zu angeblichen Terrororganisationen festgenommen.

Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten

Im Südosten der Türkei hat es Sonntagabend neue Zusammenstöße zwischen der Polizei und Demonstranten gegeben. Zuvor war ein junger Mann begraben worden, der bei einer Kundgebung gegen die Angriffe auf die PKK erschossen worden war. Die Polizei setzten unter anderem Tränengas ein, mindestens ein Polizeiauto ging in Flammen auf. In der Türkei wächst jetzt wieder die Angst, die schlimmsten Tage des Konflikts mit den Kurden könnten zurückkehren.