Türkei: Paradigmenwechsel gegenüber IS

Die Türkei ist seit einigen Tagen ein weiterer ganz offen direkter Akteur in den Konflikten in Syrien und im Irak. Für den deutschen Außenpolitikexperten Markus Kaim ein Paradigmenwechsel Ankaras. Der IS werde mittlerweile als Bedrohung wahrgenommen, nach einer eher durchlässigen Politik in den vergangenen Monaten.

Mittagsjournal, 28.7.2015

Der deutsche Außenpolitikexperte Markus Kaim im Gespräch mit

Die türkische Luftwaffe fliegt Einsätze gegen Stellungen des sogenannten Islamischen Staates, trifft aber auch - manche sagen vor allem - Stellungen kurdischer Separatisten. Schwer zu sagen, ob IS oder die Kurden aus türkischer Sicht das größere Problem sind, jedenfalls hat Ankara zwei Fronten gleichzeitig und im selben Gebiet eröffnet. Gezielte Angriffe gegen Kurden in Syrien und im Irak werden offiziell bestritten, finden aber statt. Für die USA scheint die Gewichtung klar, angeblich gibt es einen Deal über eine türkische Pufferzone in Syrien gegen den IS - was für die Türkei auch einen cordon sanitaire gegen kurdische Machtausdehnung bringt. Ein geostrategisch großes Thema auch für die NATO heute bei einem Sondertreffen in Brüssel. Eine Analyse des deutschen Außenpolitikexperten Markus Kaim.