Amnesty: Traiskirchen "Menschenrechtsskandal"

Die Zustände in Traiskirchen alamierten Amnesty International. Vor acht Tagen besuchten Vertreter von Amnesty das völlig überfüllte Lager, machten sich ein Bild, wie es dort zugeht und unter welchen Bedingungen die Flüchtlinge leben. Jetzt stellt Amnesty den Bericht vor. Wie der ausfällt ist absehbar. Schon im Vorfeld ist das Wort "Menschenrechtsskandal" gefallen.

Morgenjournal, 14.8.2015

Die Zustände in Traiskirchen werden international verglichen, das hat gleich nach der Prüfung die Leiterin des Research Teams von amnesty international Daniela Pichler angekündigt. Ein westliches Land werde zwar selten untersucht, aber die sich rapide Verschlechterung der Aufnahmesituation in Traiskirchen hat amnesty international auf den Plan gerufen. Und angesichts von hunderten Obdachlosen im Flüchtlingslager wird wohl amnesty international Österreich keinen Persilschein ausstellen.

In der Einladung für die Präsentation des Berichts hat die Menschenrechtsorganisation bereits anklingen lassen, dass es in Traiskirchen zahlreiche menschenrechtliche Versäumnisse gibt und es wird von einem Versagen Österreichs im Umgang mit Kriegsflüchtlingen gesprochen. amnesty international hat sich vor allem auch angeschaut, was nach dem Aufnahmestopp mit den neu hinzukommenden Flüchtlingen passiert.

Zuständig für das Lager in Traiskirchen ist das Innenministerium. Die Verantwortlichen dort wurden von amnesty international bereits am Montag informiert. Die Gespräche seien laut Innenministerium offen und konstruktiv verlaufen. An dem Bericht sei man interessiert und es werde darüber hinaus weiterhin Kontakt mit amnesty international geben, heißt es.