Flüchtlingskinder in der Schule

Etwa 5.000 Flüchtlingskinder: So viele erwartet die Bundesregierung im neuen Schuljahr an den Pflichtschulen, 4.000 davon sind bereits in den Schulen aufgenommen, der Rest wird neu dazukommen - deutlich mehr als in den Vorjahren. Eine Herausforderung für die Schulen, vor allem, was das Personal angeht, etwa auch Sprachlehrer und Psychologen.

Leerer Stuhl in einem Klassenzimmer

APA/dpa/Caroline Seidel

Mittagsjournal, 2.9.2015

Gutes Signal

Es brauche jetzt dringend mehr Personal - und damit mehr Geld, sagt die niederösterreichische Landesschulinspektorin für die Pflichtschulen, Maria Handl-Stelzhammer. Kommen nämlich kurzfristig Dutzende Schüler an einen Standort, müssten Klassen geteilt oder Gruppen gebildet werden.

Zahlreiche neue Lehrer und Betreuer fordert erneut auch der ÖVP-nahe Pflichtschul-Lehrergewerkschafter Paul Kimberger. Schließlich müsse man sich um geflüchtete Kinder oft besonders kümmern, das habe die Jugoslawien-Krise gezeigt.

Auch Organisationen und Vereine seien gefordert, sagt Direktorin Karin Kaiser von der NMS für Wirtschaft und Technik in Wiener Neustadt. Am Beispiel des Sports, wo Kinder sich aktiv beteiligen könne, wie etwa bei Volleyballvereinen.

Auch Angebote aus der Bevölkerung, zum Beispiel Deutschkurse von pensionierten Lehrern, sollten gesammelt werden, wünscht sich Direktorin Kaiser. Das ist auch eine große Hoffnung der Praktiker an die neue Flüchtlingsbeauftragte des Unterrichtsministeriums, Terezija Stoisits: Sie solle Kapazitäten an der Schule und außerhalb verknüpfen. Wer bereit steht zu helfen, solle flexibel zum Einsatz kommen können - auch ganz kurzfristig. Stoisits sei ein gutes Signal, sagen Karin Kaiser und Gewerkschafter Kimberger.