von Pulitzer-Preisträgerin Elizabeth Kolbert
Der Mensch schreibt Naturgeschichte
Elizabeth Kolbert, die für das Wochenmagazin "The New Yorker" über Wissenschaft schreibt, berichtet in ihrem Buch "Das sechste Sterben" über die dramatische Auslöschung vieler Arten an Beispielen aus aller Welt. Amphibien zählen derzeit zu den gefährdetsten Tieren auf der Erde.
8. April 2017, 21:58
Kontext, 4.09.2015
Für dieses, in der Erdgeschichte sechste Massensterben von Arten ist vor allem der Mensch verantwortlich. Sobald Homo sapiens einen Lebensraum neu entdeckte, ging es vielen Tieren an den Kragen. Elizabeth Kolbert führt als Beispiel Neuseeland an.
Dass es überhaupt so etwas wie Auslöschungsereignisse gibt, wurde Wissenschaftlern erst Ende des 18.Jahrhunderts bewusst. Verantwortlich ist dafür der französische Zoologe und Naturforscher Georges Cuvier.
Service
Elizabeth Kolbert, "Das sechste Sterben: Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt", Suhrkamp Verlag
Ozeane in Gefahr
Als besonders bedrohend empfindet Elizabeth Kolbert die zunehmende Versauerung der Ozeane. Darunter leiden etwa Korallen und Schalentiere. Dieses Phänomen ist eine Begleiterscheinung des Klimawandels: Der Mensch ist verantwortlich dafür, dass die Atmosphäre immer mehr Kohlendioxid enthält. Ein Teil des CO2s wird in Wasser gebunden und macht so die Meere saurer.
Die Autorin glaubt, dass selbst Menschen, die über Artensterben nachdenken, sich der Gefahr für die Ozeane nicht so sehr bewusst sind. Und das sei ja auch nicht überraschend. Wir Menschen sind nun einmal Landkreaturen. Uns fehle das intuitive Gefühl für die Chemie der Meere.