Strengere Regeln für Smartphone am Steuer

Künftig soll SMSen, E-Mailen oder Facebook-checken am Smartphone im Auto explizit verboten sein. Das sieht eine Neuregelung des Kraftfahrgesetzes vor, die Begutachtung für diese Änderung ist zu Ende gegangen. Mit dem Handy ist nur telefonieren und auch das nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt. Für das Kuratorium für Verkehrssicherheit, kurz KFV, greift das zu kurz: Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung sollte öfter bestraft werden

Morgenjournal, 23.9.2015

Wer ohne Freisprecheinrichtung telefoniert wird nur selten gestraft. Der Grund: Man muss angehalten und quasi inflagranti erwischt werden, erst dann ist eine Strafe möglich. Das soll geändert werden, fordert Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Mit technischen Geräten soll der Verstoß erfasst werden.

Autofahrerinnen und Autofahrer würden sich eher daran halten, nicht ohne Freisprechanlage zu telefonieren, wenn die Wahrscheinlichkeit steigt, dafür auch gestraft zu werden. Laut einer Umfrage des KFV würden 20 Prozent das Handy beim Autofahren dann nicht mehr einfach so an Ohr halten, wenn die Bestimmung Strafe nur nach Anhaltung wegfällt. Die Auswirkungen: weniger Unfälle und Verkehrstote.

Insgesamt sind in den letzten Jahren Verkehrsunfälle stark zurückgegangen. Die Zahl der Verkehrstoten war im Vorjahr so niedrig wie noch nie - 430 Menschen sind getötet worden. Der Verkehrsexperte fürchtet nun aber eine Trendumkehr: für heuer wird mit 460 gerechnet, das soll vermieden werden.

Und einer dieser Maßnahmen betrifft das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung. Man weiß, dass mehr als jeder dritte Unfall auf Ablenkung zurückzuführen ist und das Handy eines der Hautverursacher ist, wenn man im Straßenverkehr abgelenkt ist. Deshalb brauche es Bewusstseinsbildung aber eben auch die Möglichkeit, Verweigerer der Freisprecheinrichtung öfter zu strafen, so der Verkehrsexperte.