Queen-Film "A Royal Night out" im Kino
Schon seit 63 Jahren sitzt Elizabeth II. auf dem britischen Thron. Immer wieder konnte sich die Queen dabei in den vergangenen Jahren auch im Kino bestaunen. Diese Woche läuft nun der Spielfilm "A royal night out - ein königliches Vergnügen" an: Eine stürmische Nacht aus dem Leben der jungen Prinzessin.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 2.10.2015
Wenn normale Teenager vielleicht davon träumen, für eine Nacht Prinzessin zu sein, so wünschen sich die junge Elizabeth und ihre Schwester Margareth am 8. Mai 1945 nichts mehr, als das Ende des Zweiten Weltkriegs inkognito in den Straßen Londons zu feiern. Nach einigem Hin und Her, kommt tatsächlich die königliche Erlaubnis für die titelgebende royale Nacht außer Haus.
Man würde sich wünschen, diese Nacht hätte tatsächlich so stattgefunden: So lustvoll erzählt Regisseur Julian Jarrold darüber, wie die beiden Schwestern ihren Aufpassern und der behüteten Gesellschaft im Hotel Ritz entkommen - durch dunkle Seitengassen, bargeldlos in überfüllte Busse, in Pubs, Bordelle - und in die Arme betrunkener Soldaten stolpern. Als Zuschauer wähnt man sich in manchen Szenen mittendrin - im Londoner Nachtleben, in den ersten Stunden nach dem Krieg.
Ein lustvoll erzähltes Märchen
Aber anders als im Film, ist die rauschende Partynacht in der Realität ein Traum geblieben: Zwar durften die beiden Schwestern damals auf die Straßen, zu einer Feier ins Ritz, allerdings nicht in Begleitung von zwei, sondern von knapp 20 Aufpassern - inklusive ihres Kindermädchens. Um ein Uhr nachts war der Spaß dann auch schon wieder vorbei, und die beiden Prinzessinnen wieder zurück im Buckingham Palace.
Der Film "A Royal Night Out" erzählt davon, was in dieser Nacht hätte passieren können, wie auch Regisseur Jarrold betont. Und es sei ein äußerst reizvolles Spiel gewesen, diesen Gedanken in der Fantasie fast märchenhaft weiterzuspinnen. Diese beiden Welten innerhalb und außerhalb des Palastes aufeinanderprallen zu lassen.
In Großbritannien wurde Jarrolds Ausflug in die Fiktion von der Presse mit verhaltenem Naserümpfen aufgenommen. Und es ist wohl auch ein Zugeständnis an royale Befindlichkeiten und das britische Publikum, dass der Film zwar erst im Morgengrauen endet, aber als romantische Komödie zu Ende erzählt wird - ohne den ganz großen Exzess.