Gedanken von Michail Gorbatschow
Das neue Russland
Ohne Michail Gorbatschow wäre die Geschichte des 20. Jahrhunderts anders verlaufen. Die friedlichen Revolutionen im Osten Europas, die Überwindung der deutschen Teilung, die Demokratisierung Polens, Tschechiens, der Slowakei und vieler anderer Länder wäre ohne Gorbatschows umsichtige, auf friedlichen Wandel bedachte Politik wohl nicht möglich gewesen. Im Quadriga-Verlag legt der frühere sowjetische Staats- und Parteichef nun ein neues Buch vor: "Das neue Russland".
8. April 2017, 21:58

QUADRIGA VERLAG
Kontext, 23.10.2015
Michail Gorbatschows vermutlich letztes Buch ist eine Art Chronik russischer Politik der letzten zweieinhalb Jahrzehnte aus der Position eines Machtlosen. Eines Machtlosen, der aber nicht gewillt ist, seinen Mund zu halten – also eines Bürgers im eigentlichen Sinn des Wortes.
Über das "neue Russland" – über Moskaus Saturiertheit in Putins "Glamour"-Jahren und die Armut am Land, über die russische Bildungskatastrophe oder die Depression aller heute politisch Engagierten erfährt man dabei nur indirekt. Aber das zu erzählen ist vermutlich auch nicht Gorbatschows Aufgabe. Gorbatschow war immerhin jener Mann, der den Kalten Krieg beendet hat. Und sein Vermächtnis ist nicht gering:
"Ich werde niemals der These zustimmen, dass Freiheit Russland fremd ist, dass unser Volk sie nicht braucht. Es braucht sie! In unserem Land gibt es heute mehr freie Menschen als jemals zuvor."
Service
Michail Gorbatschow, "Das neue Russland. Der Umbruch und das System Putin", Bastei Lübbe