Neue Syrien-Runde in Wien

Es wird am Freitag erneut Gespräche über den Syrien-Konflikt in Wien geben. Das ist jetzt offiziell. Die USA werden durch Außenminister John Kerry vertreten sein. Sie erwarten auch erstmals eine Teilnahme des Iran. Ziel des neuerlichen Treffens ist es, einen gemeinsamen Rahmen für eine politische Lösung des Syrien-Konflikts zu finden.

Morgenjournal, 28.10.2015

Ursprünglich war es der russische Außenminister Lawrov, der sich die Teilnahme des Iran gewünscht hatte. Die USA haben jetzt nachgegeben. Wir erwarten, dass der Iran am Freitag eingeladen wird, sagt der amerikanische Außenamtssprecher John Kirby. Doch es geht jetzt um die Form. Die USA haben den Iran nicht eingeladen, doch wir erwarten, dass der Iran nach Wien eingeladen wird. Das ist Punkt eins, Punkt zwei: es ist noch nicht gesagt, dass der Iran die Einladung annehmen wird. Und wenn der Iran die Einladung annimmt, ist noch nicht entschieden, wer das Land bei den Verhandlungen vertreten wird.

Außenamtssprecher John Kirby meint, dass diese Gespräche ein offener Prozess seien. Es wird in Wien die Vertreter von rund einem Dutzend Ländern geben. Doch ist es nicht gesagt, dass alle am Freitag hier sein werden. Eine Teilnehmerliste lässt er sich nicht entlocken.

Die Gespräche stellen die Fortsetzung der Beratungen vergangene Woche in Wien zwischen den Außenministern der USA, Russlands, der Türkei und Saudi-Arabiens in erweitertem Kreis dar. Sie waren ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen.

Die USA haben jetzt die Teilnahme des Irans akzeptiert, Teheran ist der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Bashir al Assad. Doch die USA wollen eine Lösung ohne Assad, betont John Kirby, eine Regierung ohne Assad, welche das syrische Volk vertritt.

Wie viele Sitzungen es noch geben wird kann niemand vorhersagen, betont der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums.